Facebook – das asoziale Netzwerk

Kürzlich habe ich hier im Blog geschildert, was mich an Facebook unglaublich nervt. Über das harmlose Genervtsein bin ich inzwischen hinaus und glaube, dass Facebook grandiose Fehler macht, die die Nutzer massenhaft erst verunsichern, dann vertreiben werden – Privatnutzer und Unternehmen gleichermaßen …

Man stelle sich vor: Ich schreibe einen neuen Blog-Beitrag mit dieser wunderbaren kostenlosen WordPress-Software, publiziere ihn – ihr bekommt ihn aber nicht zu sehen, weil ein WordPress-Algorithmus ihn nicht so wichtig findet. Oder man stelle sich vor: In eurem Mail-Posteingang wird es ein bisschen einsam. Nicht weil ihr weniger Mails bekommt, sondern weil eure E-Mail-Software euch nur diejenigen Mails zustellt, die sie wichtig genug findet.

Oder wechseln wir in die analoge Welt, wie wär’s damit: Auf einmal landet die Kundenzeitschrift eures Lieblings-Weinhändlers nicht mehr in eurem Briefkasten. Nicht weil ihr sie abbestellt habt oder weil euch der Händler aus seinem Verteiler gestrichen hat, sondern weil der Briefträger sie nicht so wichtig findet. Oder so: Die meisten Zuschauer bekommen eine 15-Minuten-Tagesschau zu sehen. Nur ihr nicht, ihr bekommt eine 12-Minuten-Ausgabe. Eine schlaue Software hat berechnet, dass drei Minuten der Nachrichten für euch nicht interessant sind, also weg damit.

Unvorstellbar? Bei Facebook passiert genau das.

Facebook ändert über Nacht euer Weltbild

Der Edgerank-Algorithmus: Bei Facebook entscheidet nicht der Mensch, sondern die Maschine, was wer zu sehen bekommt

Ich habe das Problem neulich schon mal geschildert und darf mich kurz zitieren: „Im Durchschnitt bekommen nur 12% eurer Freunde eure Beiträge zu sehen. Das liegt daran, dass Facebook selbst festlegt, welches Posting welches Freundes für euch relevant ist und welches nicht (und umgekehrt). Facebook-Marketing-Direktor Brian Boland begründet das wie folgt: “There are pieces of content you create that are interesting, and there’s some that are not”.“

Mit anderen Worten: Facebook macht uns die Welt widewide wie sie Facebook gefällt. Nicht der Nutzer bestimmt, was er zu sehen bekommt, sondern ein Algorithmus. Das ist schon ein beeindruckender Eingriff in die Informationsfreiheit, aber es kommt noch besser: Niemand außer Facebook weiß, wie der Algorithmus funktioniert und was genau wann und warum ausgefiltert wird und was nicht. Und um noch einen draufzusetzen: Facebook ändert diesen Algorithmus von heute auf morgen ohne mit der Wimper zu zucken und ohne euch darüber Bescheid zu sagen. Facebook ändert so über Nacht buchstäblich euer Weltbild.

Damnatio memoriae à la Facebook

Facebook löscht die Erinnerung an Nutzer aus – wie die Römer bei der Damnatio memoriae

Dass jemand nicht mehr vorkommt, in der Öffentlichkeit nicht mehr wahrgenommen wird, dass man ihn mehr oder weniger vergisst, weil man einfach nicht mehr an ihn denkt – das ist keine neuzeitliche Erfindung. Die Römer nannten das „damnatio memoriae“, und es war eine harte Maßnahme gegen verhasste Menschen, deren Andenken für immer getilgt werden sollte. Was die Römer gegen Caligula, Nero und Commodus verhängten, verhängt Facebook gegen seine Nutzer – und will es uns auch noch allen Ernstes als Mehrwert verkaufen.

Und wo bleibt der Aufschrei der Nutzer? Würden andere Medien, Kanäle und Plattformen ähnlich agieren, wäre der Skandal perfekt. Der Protest gegen Facebook hält sich in engen Grenzen, aus einem einfachen Grund: Die meisten Nutzer wissen nicht, dass ihnen Informationen vorenthalten werden. Und das obwohl immer mehr Nutzer einen Großteil ihrer Online-Zeit in sozialen Netzwerken wie Facebook verbringen und damit auch einen Großteil ihrer Informationen aus diesen Netzwerken beziehen.

Übrigens bestimmt in allen anderen Netzwerken, die ich kenne, einzig der Nutzer darüber, welche Informationen er erhält: bei Google+, Twitter, XING, Flickr, YouTube, Instagram …

Facebook sagt, was wichtig ist – und beschneidet die Unternehmens-Kommunikation

Was für Privatnutzer  äußerst fragwürdig ist, ist für Unternehmen mindestens ärgerlich. Wer eine Kundenzeitschrift, um beim Beispiel oben zu bleiben, an Interessenten schickt, darf davon ausgehen, dass die Zeitschrift auch ankommt. Ganz anders auf Facebook. Ob eine Unternehmens-Botschaft beim Nutzer ankommt, ist reine Glückssache. Und wir reden hier nicht über ungewollte Werbung, sondern über Informationen, die Nutzer haben wollen, die sie gleichsam abonniert haben, indem sie auf der Unternehmens-Seite auf „Gefällt mir“ geklickt haben.

Und auch hier ändert Facebook die Welt, wie es Facebook gefällt. Kürzlich wurde durch Facebook der so genannte Edgerank-Algorithmus ein wenig geändert, was unter anderem Bastian Scherbeck ausführlich dargestellt hat. Die Folge: Die Unternehmens-Nachrichten erreichen von einem Tag auf den anderen deutlich weniger Nutzer als vorher. Habe ich Nutzer gesagt? Abonnenten! Leute, die eigentlich Informationen des Unternehmens beziehen wollten! Aus Nutzersicht ist also der Posteingang auf einmal halbleer – weil Facebook seine Ansicht darüber geändert hat, was wichtig ist und was nicht. Weil Facebook redaktionelle Beiträge genauso behandelt wie Werbung, die man nach Lust und Laune einblenden kann oder nicht.

Abwertung bis zur Unsichtbarkeit

Ob Unternehmen und Nutzer auf Facebook sichtbar oder unsichtbar sind entscheidet Facebook

Inzwischen gibt es zahlreiche Diskussionen, ob das schlimm ist oder nicht. Die Fürsprecher weisen darauf hin, dass der neue Edgerank solche Postings bevorzugt, die viel Interaktion auslösen, die auf Facebook also häufig geliked, geteilt oder kommentiert werden. Solche Beiträge haben also größere Chancen gelesen zu werden als andere.

Ich halte das für fatal. Denn erstens waren Beiträge mit viel Interaktion schon bisher viel besser sichtbar als andere, und zwar ohne Edgerank-Manipulation. Weil ein geteilter Beitrag natürlich von mehr Nutzern gesehen wurde als einer, der nur die eigenen Leser erreichte. Auch Suchmaschinen wie Google haben solche Beiträge bislang deutlich bevorzugt nach dem Motto: Was viel diskutiert wird, muss auch wichtig sein. Diese Aufwertung von interaktionsstarken Inhalten war völlig in Ordnung – eine Zensur Abwertung interaktionsarmer Inhalte bis zur Unsichtbarkeit ist es meines Erachtens nicht.

Und zweitens ist Interaktion sicher nicht das einzige Kriterium, das über die Relevanz von Inhalten entscheidet. Nicht auf jeden interessanten Inhalt reagiere ich mit „Gefällt mir“ – bis jetzt. In Kenntnis des neuen Edgerank-Algorithmus werde ich mein Verhalten ändern, weil ich sonst Gefahr laufe, solche interessanten Inhalte nicht mehr angezeigt zu bekommen.

Bunte, belanglose Infantilisierung der Kommunikation

Die Fixierung auf Interaktion führt zur Infantilisierung der Kommunikation – Facebook wird zum Kasperletheater

Damit ist auch klar, wohin die Unternehmens-Inhalte bei Facebook zwangsläufig steuern werden: Alle werden versuchen, die Nutzer zu „Gefällt mir“-Klicks und Kommentaren zu animieren. Mit „lustigen“ Bildern, tiefschürfenden Umfragen, total ehrlich gemeinten Fragen („Und was macht ihr so am Wochenende?“) und der Umfunktionierung des Like-Buttons zu jedem beliebigen Zweck bis hin zur Beileids-Bekundung. Das wird eine bunte, belanglose, grausame Infantilisierung der Kommunikation.

Und es könnte bald dazu führen, dass ganze Branchen Facebook den Rücken zuwenden. Bislang habe ich hier im Blog und in Vorträgen immer betont, dass ich Facebook für eine sehr gute Kommunikations-Plattform für nahezu alle Branchen und Zielgruppen halte – auch für B2B-Unternehmen, und für ein solches kommuniziere ich bekanntlich beruflich. Vielleicht muss ich meine Meinung bald ändern, weil ernsthafte Beiträge zu komplexeren Sachverhalten ohne Gimmick und Schnickschnack in der kunterbunten Facebook-Welt keine Rolle mehr spielen.

Macht 2012 zum Jahr der Blogs!

Vor diesem Hintergrund war Sascha Lobos Aufforderung auf der re:publica im Frühjahr in Berlin, man möge 2012 zum Jahr der Blogs machen, ziemlich visionär. Sein Hauptargument war, man könne die eigenen Daten, Inhalte und Kommentare nicht bedenkenlos fremden Plattformen überlassen – die Unsicherheit, was dort mit diesen Daten und Inhalten passiert, sei zu groß. Ob ihm schon so explizit klar war, dass diese Inhalte schlimmstenfalls gar nicht beim Nutzer ankommen?

Ich bin jedenfalls ziemlich froh, dass wir vor einigen Monaten beschlossen habe, verstärkt auf Corporate Blogs zu setzen, wo wir die Auslieferung unserer Inhalte selbst steuern können. Facebook ist und bleibt eine wichtige Distributions- und Diskussionsplattform auch für Inhalte aus unseren Blogs. Wenn Facebook sich nicht eines Besseren besinnt, wird seine Bedeutung aber schwinden – und Nutzer und Unternehmen werden andere digitale Wege finden, sich zu informieren und untereinander auszutauschen – und zwar weitgehend selbstbestimmt.

UPDATE: Ich habe inzwischen einen weiteren, etwas stärker differenzierenden Beitrag zum Thema geschrieben: Facebook, die Nutzer und der Markt. Und hier ein ausführliches Interview von mit mit Philipp Roth von AllFacebook über Facebook, Edgerank und das liebe Geld.

Bildnachweis: im99x46, Dietmar Meinert / pixelio.de, Columbia Pictures

112 Gedanken zu “Facebook – das asoziale Netzwerk

  1. Bei google+ nervt mich, dass auch dort irgendwann eingeführt wurde „besonders angesagte Beiträge“ in meinen Stream einzublenden. Ich finde, dass sowas zumindest deaktivierbar sein sollte. Aus diesen „geförderten Beiträgen“ entstehen dann noch größere nachgefragte Beiträge, was völlig künstlich ist, weil das bloße Lesen ja keine Qualitätsaussage ist. Im Übrigen nervt mich auch Twitter regelmäßig mit Mails, was ich angeblich gerade „verpasse“. Es scheint also eine wie auch immer begründete Unart zu sein, künstlich Massenphänomene zu erzeugen.

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    • Wobei ich es wie gesagt für einen wichtigen Unterschied halte, ob zusätzliche Inhalte eingeblendet werden (zum Beispiel weil dafür bezahlt wurde) oder ob Inhalte ausgeblendet werden, obwohl der Nutzer das nicht will. Ersteres finde ich ok bei einer kostenlosen Plattform, die sich ja irgendwie finanzieren muss – Letzteres nicht.

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      • Ich sehe da keinen Unterschied: In beiden Fällen wird mir die Entscheidung darüber abgenommen, was ich lesen bzw. sehen möchte und was nicht. Und völlig bigott finde ich es, wenn Facebook, Google und Co. behaupten, es handele sich um „Personalisierung“, und sie würden auf diese Weise die Kundeninteressen besser berücksichtigen können. Ich wäre sehr daran interessiert, gar keine Werbeeinblendungen zu sehen. Aber darüber darf ich ja nicht mehr selbst entscheiden. Ich schaffe es ja nicht einmal, bei Facebook die „Spiele-Neuigkeiten“ auszublenden, die mich überhaupt nicht interessieren.

        Ich sage Euch das zukünftige Geschäftsmodell von Facebook voraus: Facebook lässt sich einmal von Firmen dafür bezahlen, dass sie Werbung einblenden. Und dann ein zweites Mal von den Mitgliedern dafür, dass sie keine Werbung sehen. Ein perfektes Geschäftsmodell, ohne überhaupt irgendeine wesentliche Leistung beizutragen. Ich denke, spätestens dann wird es Zeit für mich, dort zu verschwinden…

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  2. Zitat: »Und es könnte bald dazu führen, dass ganze Branchen Facebook den Rücken zuwenden…« Genau das ist inzwischen bei einigen meiner Kunden passiert!

    Noch 2011 bildete der Bereich Social Media mit Facebook eine feste Säule im Kommunikationsmix, den ich betextet und betreut habe. Inzwischen hat sich gezeigt, dass die Reichweiten durch die willkürliche, contentunabhängige und vor allem unbeeinflussbare Auf- oder Abwertung derart unkalkulierbar werden, dass sich FB für diese Unternehmen schlicht nicht mehr lohnt. Auch eine vernünftige Auswertung der Maßnahmen ist unter diesen Umständen gar nicht möglich.

    Konsequenz: Man spart sich den Aufwand und streicht Social Media aus dem Budget. Angenehmer Nebeneffekt: Aktuell boomen die guten alten Direktmarketingmaßnahmen wieder. Mailings, Kundenzeitungen… auch schön ;-)

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  3. Vielleicht lebe ich hinter dem Mond, vielleicht bin ich zu alt, … mag ja sein. Aber ehrlich, ich weiß immer noch nicht warum Facebook so wichtig ist. Und da ich das nicht weiß, habe ich einfach vor Kurzem meinen Facebook-Account deaktiviert. Und ich vermiße nichts. Der eigentliche Auslöser für das Deaktivieren meines FB-Accounts war natürlich der Börsengang des Unternehmens. Eigentlich sollte jedem klar sein, was Facebook jetzt schon ist und in Zukunft noch mehr sein wird: Eine Datensammelstelle und damit ein Schatzkästlein für alle Werbetreibenden. Aber vielleicht geht es Facebook wie Second Life: Nach dem großen Hype nur noch tote Hose. Schönen Abend …

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  4. Je länger ich auch Facebook bin, umso mehr ich darüber erfahre, drängt sich mir der Gedanke auf, auf Facebook völlig zu verzichten. Ich kann es nicht so steuern und benutzen wie ich es will. Mir wird vorgeschrieben, was ich lesen soll und was nicht.
    Wenn ich eine Person über Facebook suche, dann kann ich diese Suche nicht mehr löschen. Das ärgert mich sehr.
    Ein interessanter Bericht, der nicht dem unisonen Schönreden der Massenmedien folgt.

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  5. […] Facebook – das asoziale Netzwerk Das größte soziale Netzwerk steht nicht erst seit gestern in der Kritik. Die steten Änderungen des EdgeRank der jüngsten Zeit sorgen allerdings mehr und mehr für Unmut und könnten zum Problem werden. Ein Problem, das Christian Buggisch sehr genau und kritisch umschreibt. Denn wenn Facebook weiterhin nach Gutdünken darüber entscheidet, was für die User von Relevanz ist und was nicht und Inhalte somit vorenthält, dann verliert die (Unternehmens-)Kommunikation im Netzwerk an Bedeutung. Und warum sollten Unternehmen dann noch auf Facebook vertreten sein? […]

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  6. Es ist schon eine seltsame Entwicklung, wenn Freundschaften über ein soziales Netzwerk definiert werden.
    Nachdem ich einen Bekannten gefragt habe, woher er denn diese Bilder mit den Texten über Liebe etc. her hat und ob er dies nicht ein wenig albern findet hat er mich doch tatsächlich aus seiner Freundschaftsliste gestrichen und dies auch mitgeteilt. Oh nein.
    Wenig später sprach ihn erneut darauf an und sagte ihm: „Ist doch irgendwie komisch, oder? Wir sind keine Facebook-Freunde mehr und trotzdem fahren wir zusammen zu Feuerwehreinsätzen, treffen uns ab und zu zu einem Bierchen und unterhalten uns.“
    Geht doch.
    Man kann auch ohne Facebook mit der Außenwelt in Kontakt treten. Vor Kurzem habe ich das Briefeschreiben wieder für mich entdeckt. Ein längst vergessenes Gefühl.

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  7. Ich bin gerade über WordPress‘ „Freshly Pressed“ auf diesen Artikel aufmerksam gerworden. Nach einem Algorithmus, den ich nicht kenne (okay, open source und so, aber trotzdem ein Algorithmus) hat mir die Seite interessante neue Artikel vorgeschlagen.
    Mein Spam-Filter kanzelt mich von ca 30% meiner E-Mails ab. Und ich arbeite hart daran, dass er das immer besser macht.
    Der Sportteil der Tagesschau interessiert mich nicht. Ich gehe dann oft weg oder höre zumindest nicht hin. Er erreicht mich also genauso wenig, als würde er einfach herausgeschnitten.

    Was ich sagen will: Je mehr Kommunikation wir betreiben, desto wichtiger wird es, relevante Kommunikation und irrelevante zu trennen. Das kann der Nutzer natürlich selbst machen, aber ich halte es für sinnvoller, wenn die Computer uns dabei helfen. Sicher, Facebook übertreibt es da ein wenig und ja, die Facebook-Methode, alles mögliche anzustellen, ohne den Nutzer darüber aufzuklären, ist extrem unhöflich, aber am Ende kommen wir ohne solche Algorithmen kaum aus.
    Wie viele Bekannte hast du auf Facebook? 200? Wenn die alle zwei Posts am Tag schreiben, die zu lesen drei Minuten kostet (wenn da ein Link dran ist, kann das sicher so lange dauern), bist du täglich zehn Stunden mit Lesen beschäftigt. Daraus das relevante zu filtern, ist also eine volle Stelle.

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    • Du hast Recht, diese Filter können extrem nützlich sein und ich nutze sie auch. Aber zweierlei muss sichergestellt sein: Erstens Transparenz, wie sie funktionieren. Ich muss nicht den technischen Algorithmus verstehen, die Transparenz kann auch darin bestehen, dass ich bei Bedarf sehe, was rausgefiltert wird (und genau so ist das ja bei Spam-Mails, da schaue ich schon auch ab und zu noch in den Spam-Ordner, um zu prüfen, ob nicht aus Versehen wa nreingerutscht ist). Und zweitens: Ich muss die Filter abstellen können. Das muss optional oder ergänzend sein, ein Angebot, aber kein Zwang. Ich mag auch solche Vorschläge von WordPress oder Google+, die Empfehlungen von Amazon oder Spotify aufgrund meiner bisherigen Gewohnheiten usw. Aber wenn das mein einziger Zugang zur Welt der Informationen wäre, wäre das nicht gut …

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    • „Wie viele Bekannte hast du auf Facebook? 200? Wenn die alle zwei Posts am Tag schreiben, die zu lesen drei Minuten kostet (wenn da ein Link dran ist, kann das sicher so lange dauern), bist du täglich zehn Stunden mit Lesen beschäftigt. Daraus das relevante zu filtern, ist also eine volle Stelle.“
      Hier sehe ich das eigentliche Problem, Philipp.
      MUSS man denn alles mitteilen? Die Frage, was meine Kollegin am Wochenende gemacht hat erübrigt sich zum Beispiel, da sie nahezu alles in Facebook veröffentlicht.
      So ergeben sich keine persönlichen Gespräche. Das Zwischenmenschliche bleibt auf der Strecke.

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      • @freemason75: Das ist doch eine andere Frage. Ich denke, dass das nicht nötig ist – aber viele Menschen tun’s eben. Und dann sind die Filter halt wieder gut.
        Ich stimme Christian Buggisch aber völig zu, dass Facebook zu intransparent und unflexibel ist. Mich stört nur, wenn pauschal auf gefilterte Kommunikation und Personalisierungen und Datensammeln und so weiter eingedroschen wird. Das hat immer alles Schattenseiten, aber letzlich kann es eben auch sehr nützlich sein.

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      • Bitte halte mich nicht für rechthaberisch Philipp. Aber ich meine, dass es genau darauf ankommt.
        Denn das ist für mich ein Zeichen, dass der Mensch das Denken lieber anderen überlässt bzw. sich des Denkens entledigt. Wozu das führen kann haben wir bereits einmal bitter erfahren müssen.
        Wenn gefiltert wird, dann möchte ich das bitte selbst machen und nicht durch irgendeine Maschine, die von einem anderen Menschen programmiert wurde.

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    • Ich neige dazu, dir bei 1, 2 und 3 zuzustimmen. Allerdings bin ich Social Media Fan und davon überzeugt, dass ein Social Network mit der Reichweite Facebooks und ohne alles, was ich daran doof finde, schon sehr gut, nett und hilfreich wäre.

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  8. Hast ja Recht, aber ich kann auch bei jedem einzelnen Freund auswählen, was ich alles sehen will. Der so genannte Edge Rank von FB versucht eben, aus dem unendlichen Datenstrom das Wichtig zu finden. Insofern könnte man deinen dramatisch gewählten Beispielen hier im Blog auch das eher positive eines Butlers oder eines guten Sekretariats entgegen stellen. Kann, muss nicht ;o

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  9. Die 12 % Sichtbarkeit kommt nicht nur durch den EdgeRank zu Stande, sondern auch durch das Verhalten der Nutzer an sich. Z.B. Wann bin ich auf FB angemeldet und wann nicht. Wer viele Meldungen in seinem Feed hat, wird nicht ewig nach unten scrollen, um alle verpassten Meldungen angezeigt zu bekommen. Nutzer machen das nicht. Was auch immer vergessen wird ist, welche Vorteile solch ein Filter bietet. Gäbe es ihn nicht, würden wir auf FB immer häufiger lesen, was für langweilige und belanglose Beiträge von Nutzern und Marken veröffentlicht werden. Siehe Twitter.

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    • Jeder ist doch für seinen Nachrichtenstrom selbst verantwortlich, egal ob auf Facebook, Twitter oder sonst wo. Deshalb habe ich das Gejammer darüber, wie irrelevant das Meiste auf Twitter sei, auch nie verstanden. Für die Relevanz meiner Timeline bin ich selbst verantwortlich. Marken oder Nutzer, die dauernd langweilige oder belanglose Beiträge schreiben? Fliegen raus. So gehe ich persönlich mit den von mir genutzten Social Media um, und brauche daher keine Filter, die das für mich erledigen. Aber natürlich gibt es auch andere Nutzertypen, die das anders handhaben und froh über Filter sind, die das Chaos bewältigen helfen. Beides ist völlig ok, beides müsste durch ein Netzwerk unterstützt werden. Genau das aber macht Facebook nicht, und daher meine Kritik …

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  10. Kleiner Witz am Rande: Wenn Facebook mir nur die wichtigen Sachen anzeigt, dann will ich das unwichtige Zeug lieber gar nicht sehen.

    Und jetzt noch mal ernsthaft: Die Punkte in Deinem Artikel sind komplett richtig, der Artikel als solcher zeugt aber irgendwie auch davon, dass Du Facebook offenbar ein bisschen zu ernst nimmst und es zu zentral für Deine Netznutzung ist. Für mich ist FB eine Plattform unter sehr vielen, die ich zur Kommunikation nutze. Ernsthafte Informationsbeschaffung? Dafür sind Twitter, RSS-Feeds, Nachrichtenseiten uä. geeignet, aber ganz sicher nicht Facebook bzw. Facebook an ziemlich letzter Stelle. Insofern hat die Seite und ihre Darstellung von Meldungen auch recht wenig Einfluss auf mein „Weltbild“, wobei ich nicht ausschließen mag, dass es wirklich ein paar zu bedauernde Menschen gibt, deren Welt sich um Facebook dreht.

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    • Für mich ist Facebook auch eine Plattform unter vielen, da scheinen wir ähnlich zu sein. Die wichtigsten Quellen sind für mich Facebook, Google+, Twitter, XING und natürlich mein RSS-Reader. Aber ich gebe zu, Hintergrund für den leichten Frust in meinem Beitrag ist die Hoffnung, dass es vielleicht eine Plattform geben könnte, auf der man das alles ein bisschen bündeln könnte, und das hätte (zurzeit) eigentlich nur Facebook sein können, die anderen Plattformen sind noch zu exotisch für Ottonormaluser. Je besser also Facebook ist, desto eher könnte man im Prinzip auf Google+, Twitter und XING verzichten. Geht aber nicht. Wir bleiben bei der Vielfalt, was ja wahrscheinlich auch gar nicht schlecht ist.

      Was die zu bedauernden Menschen angeht: Irgendwo habe ich gelesen, dass rund 15 Prozent der Internetnutzer Facebook gar nicht mehr verlassen bzw. das Internet ausschließlich via Facebook nutzen. Facebook = Internet für diese Nutzer. Leider weiß ich die Quelle nicht mehr, sonst hätte ich den Link gepostet.

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      • Ich stimme Raventhird zu, wer sich von Facebook sein Weltbild ändern lässt, ist einfach selber schuld, vergleichbar mit den bedauernswerten Leuten, für die Presse = BILD-Zeitung ist (und die ist nicht mal kostenlos).
        Also als Unternehmer, der für Anzeigen, etc. bei Facebook bezahlt, würde ich mich wahrscheinlich mehr aufregen.
        Ich persönlich nutze Facebook privat manchmal zum Chatten und noch mehr für Nachrichten, die bei mir inzwischen oftmals Mails ersetzen.
        Wer ein bisschen mehr im „real life“ als im virtuellen unterwegs ist, der wird auch nichts und niemanden nach Anzahl von posts oder likes beurteilen – wer viel (er-)lebt, hat oft gar nicht die Zeit, das den FB-Freunden mitzuteilen, sondern teilt es im wirklichen Leben mit den echten Freunden… 20 likes auf Facebook sind nicht halb so viel wert, wie ein einziges persönliches Gespräch und wenns nur telefonisch ist…

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  11. Facebook nervt mich und zwar ausschliesslich. Zwar stellen wir unsere Uhupardo-Beiträge dort regelmässig auch (öffentlich) ein, das war´s aber dann auch schon. Wenn man die Kommentare, die dazu in FB kommen, mit denen vergleicht, die sich im Blog produzieren, kommen einem die Tränen in Bezug auf FB. Oberflächlich, ohne jede Argumentation, zumeist nicht lesenswert.

    Es mag sein, dass es Leute gibt, denen FB gute Dienste leistet. Doch allein die angesprochene Informations-Selektion nach Kriterien, die ich weder kenne noch steuern kann, ist wirklich unsäglich. Muss jeder selbst wissen. Wir nutzen FB als reine Plakatwand und sind keinesfalls böse, wenn dieses Projekt den Bach runter geht.

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  12. Die Google Suchmaschine macht genau dasselbe. Sie „personalisiert“ dein Suchergebnis und gewichtet damit Inhalte als wichtig oder unwichtig für dich. Die Gefahr liegt vor allem darin, dass Leute durch solche Algorythmen fortwährend in ihrer Meinung bestätigt werden und kritische Stimmen gar nicht mehr zu Gesicht bekommen. Man errichtet sich seine eigene kleine Welt, hat dabei aber das Gefühl über alles Bescheid zu wissen.

    Eine professionelle Recherche kann ich mit einem Tool, das selbst bereits vorurteilt, vergessen. Ich nutze Google deshalb fast ausschließlich mittelbar über startpage.com.

    FB nutze ich ohnehin nicht – aus den Gründen, die auch jeder Nutzer kennt und ignoriert. Ich mag nicht aufhören zu hoffen, dass die Leute eines Tages erkennen, dass ihre persönlichen Daten in den Händen von skrupellosen Geschäftemachern nichts verloren haben.

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  13. Viele Argumente von Christian und aus den Kommentaren hier kann ich teilen, besonders die Rückbesinnung auf die Blogs finde ich sehr wichtig.

    Aber: Facebook ist eine private Firma, und seit dem Börsengang erst recht dazu verdammt, Geld zu verdienen. Solche Firmen werden immer das tun, was am meisten Gewinn verspricht.

    Filterfunktionen finde ich an sich sehr sinnvoll, denn (wie oben schon von Philipp erwähnt) kommt man so häufig auf die besten Inhalte. Ich bin eben z. B. über Rivva hierher gekommen. Genauso ist Twitter für mich ein einziger großer („menschlicher“) Filter, über den mich mein Netzwerk auf gute Inhalte aufmerksam macht.

    Ich finde, das Problem ist nicht, dass eine Firma wie Facebook filtert, sondern dass die meisten Facebook-Nutzer nicht wissen, dass es passiert.

    P. S.: Wenn ich auf FB alle Meldungen von allen in chronologischer Reihenfolge sehen will, klicke ich auf „Sortieren“ > „Neueste Meldungen“.

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    • Ich stimme dir zu – nur beim PS nicht: Auch die „neuesten Meldungen“ unterliegen dem Edgerank und zeigen Meldungen zwar in chronologischer Reihenfolge an, aber eben nicht alle Meldungen von allem Nutzern …

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  14. Auch oder gerade weil Dein Post hier für so viel Diskussion sorgt finde ich es schade, dass Dein Beitrag diesmal einer Deiner Schwächeren ist. Ich denke Du hast da einen Fehler in Deiner Argumentationskette.

    1.) „Gefällt mir“ mit einem Abonnement gleich zu setzen ist m.E. nicht legitim. Ein passenderes Pendant für den „Gefällt mir“-Button wäre doch eher eine Checkbox bei einem Gewinnspiel – danach bekomme ich dann eben als Nebeneffekt Post von dem Unternehmen. Die Funktion heißt eben nicht „folgen“ oder „abonnieren“ sondern „gefällt mir“. Und wenn man in einer kurzen Facebook-Anzeige „gefällt mir“ klickt ist das einfach nicht das gleiche wie wenn ich mir einen RSS-Feed abonniere oder eine Kundenzeitschrift bestelle. Um Offline zu bleiben: Wenn ich im Geschäft sage „Der Laden gefällt mir“ ist das doch kein Abonnement.

    2.) Facebook ist aus meiner Sicht primär ein soziales Netzwerk für Menschen („Facebook’s mission is to give people the power to share and make the world more open and connected.“). Dass da jetzt vermehrt Unternehmen unterwegs sind, ist sicher nicht verkehrt, war aber sicher nicht der Grundgedanke des Konzepts (… ok, das wird jetzt immer mehr der Gedanke des Konzepts).
    Dass Facebook von sehr vielen Unternehmen oft nur als Newsverteiler oder für like- und comment-„Jagden“ („Was macht ihr so am Wochenende?“) genutzt wird, hat Facebook m.E. dazu gezwungen hier eine gewisse Filterung ein zu bauen (für den Nicht-Power-User).

    3.) Natürlich kann man sich immer mehr Transparenz wünschen, aber ich denke eine Transparenz im Filteralgorithmus ist nicht so wichtig wie Guidelines, welche Inhalte bevorzugt werden. Gibt es einen Aufschrei, weil Google seine Algorithmen nicht offen legt? Im Grunde genommen macht Google mit der Suchmaschine genau das gleiche und orientiert sich daran, was für den Benutzer wichtig ist. Dazu gibt es Guidelines – das ist das was bei Facebook m.E. fehlt (also Post-Guidelines für Unternehmen). Das Offenlegen der Filter ist m.E. nicht nötig.
    Ich denke es gibt natürlich einen Haufen berechtigte Kritik an Facebook und natürlich wäre mehr Transparenz wünschenswert.

    Und ja, ich denke auch, es wäre sinnvoll eine echte Ansicht „Alle Meldungen“ (die dann auch beim nächsten Login wieder vorausgewählt ist) zu integrieren. Und bei Google+ sieht man ja auch, dass es gute Konzepte gibt wie man die Filter individuell beeinflussen und sogar ganz deaktivieren kann.

    Aber: Ich denke ein Mechanismus zur Priorisierung von Inhalten ist gerade bei Facebook richtig und nötig. Und dass dabei „interaktionsarme“ Beiträge benachteiligt werden lässt sich technisch und logisch begründen und ich denke dieses Kriterium ist immer noch besser als z.B. das Facebook-Ads-Budget des Unternehmens als Maßstab zu nehmen.

    Ich denke Facebook ist ein Menschen-Netzwerk und hier funktioniert auch B2C-Kommunikation durch Unternehmen m.E. ganz gut (bzw. kann gut funktionieren) – und ich denke, dass der Kanal auch im B2B-Umfeld gut funktioniert. Aber eben nicht als „Newsverteiler“ sondern insbesondere als Kommunikationsplattform. Auch im B2B-Umfeld arbeiten Menschen und diese kann man vernetzen. Aber sich zu beschweren, dass der „Newsverteiler“ Facebook nur noch zu 12% greift ist m.E. Kritik an der falschen Stelle. Das ist meiner Ansicht nach eine falsche Zielsetzung für den „Kanal“ Facebook. Und ich denke deswegen auch nicht, dass die Unternehmen raus aus Facebook sollten, aber die Konzepte und Zielsetzungen müssen nach den Jahren des Experimentierens einfach intelligenter werden. Und das ist m.E. nicht die Aufgabe von Facebook sondern der Unternehmen und Agenturen.

    Aber Deine Schlussfolgerung ist richtig und wichtig: Bloggt! Ein Blogleser ist doch viel mehr wert als ein Facebook-Fan. Und das muss doch das Ziel in der Kommunikation (gerade im B2B-Umfeld sein): Qualität (gerade auch der Abonnenten/Leser) vor (und nicht statt!) Quantität.

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    • Na, so unterschiedlicher Meinung sind wir gar nicht. Aber ein bisschen schon ;-)

      Zu 1) Ich habe Facebook nie als Gewinnspiel-Verteiler gesehen, sondern tatsächlich als Netzwerk, in dem ich mich mit Menschen und „Seiten“ (sind ja nicht nur Unternehmen, sondern auch Institutionen, Parteien, Medien etc.) a) austauschen und b) deren Updates lesen kann. Bei b) ist FB für mich wie Twitter. Meine FB-Seite ist für mich ein Nachrichtenstrom mit dem besonderen Charme, dass hier unterschiedlichste Nachrichten zusammenfließen – ein Update von meiner Schwägerin aus Australien, ein Update von einer Seite, die mich interessiert … Wichtig: Alles Dinge, die mich interessieren, sonst klicke ich nicht auf Like. Und das finde ich schon mit einem Abo vergleichbar.

      Zu 2) Im Prinzip gleiche Antwort wie bei 1. Ich folge 80% Menschen und 20% Seiten, aber diesen Seiten folge ich bewusst, weil ich wissen will, was sie mir zu sagen haben. Nur weil jemand nicht als Person, sondern als Seite postet, heißt das noch lange nicht, dass es sich um Werbung handelt, was uns auch zum nächsten Punkt führt:

      Zu 3) Jein. Es gibt einen entscheidenden Unterschied zu Google: Google trennt zwischen Werbung und organischem Index. Natürlich liegt hinter Letzterem ein Algorithmus. Aber ich kann ihn nicht zu meinen Gunsten beeinflussen, indem ich (an Google) bezahle. Das vermischt Facebook, und das finde ich schlecht.

      Und sobald FB eine „echte Ansicht „Alle Meldungen““ anbietet, höre ich auf mich zu beschweren …

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      • Hmm, da bleiben wir unterschiedlicher Meinung (obwohl ich Facebook auch nicht als Gewinnspiel-Verteiler verstanden habe ;-)). Ein Beispiel: Mir „gefällt“ der FC Bayern München, aber mich interessiert nicht unbedingt wer da gerade wieder ins leichte Lauftraining eingestiegen ist. Ich möchte hier sagen „Der FCB gefällt mir“, ich bin Fan. Aber ich wollte damit nicht jede Info über Robbens Wade abonnieren. Und ich denke, dass das Wording dem Otto-Normal-Nutzer das suggeriert, es „gefällt mir“ aber ich „abonniere“ nicht zwangsläufig. Du nutzt Facebook sehr professionell und als „besseren Newsreader“. Aber ich denke, dass viele (Privat-)Nutzer es gerade im Bezug auf Unternehmen nicht als Newsaggregator verstehen – anders kann ich mir auch die Anzahl der Likes bei manchen Unternehmensseiten nicht erklären (gerade wenn ich sehe was da geposted wird).

        Und beim Google-Algorithmus meinte ich nicht die Trennung von Adword-Anzeigen vs. organischen Treffern, sondern die Sortierung (also in letzter Instanz auch Filterung) der organischen Treffer. Mobil kommt je nach Standort was anderes raus, bei Google eingeloggt (und auch nicht) bekomme ich eine andere Treffersortierung. Allein schon auf unterschiedlich konfigurierten und genutzten Browsern kann ich auf einem Rechner verschiedene Treffer für die Gleiche Suche bekommen. Das ist vermutlich genauso wenigen klar wie die Facebook-Timeline-Filterung.

        BTW: Facebook zeigt die bezahlte Werbung ja schon getrennt von der Timeline.

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      • Das mit dem FCB ist ein gutes Beispiel und ich gebe dir Recht: Da sagt man gefällt mir im Sinne von gefällt mir, mehr nicht. Ich filtere solche Seiten dann händisch aus, weil ich FB eben auch als Newsreader nutzen möchte und es Seiten gibt, deren News ich lesen will. Aber dein BTW stimmt nicht: Du kannst als Seite die Reichweite deiner Beiträge erhöhen, indem du dafür bezahlst – das ist nicht getrennt von der Timeline, sondern genau die Vermischung, die es bei Google eben nicht gibt …

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      • Bevor das hier zu weit geht mit dem Pingpong: Lass uns das mal (z.B. bei nem Bier) diskutieren. Ich halte diese Art von bezahlter Reichweitensteigerung für legitim, es steht ja doch „Gesponsert“ dabei (wenn auch unauffällig).

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    • Hallo Gert,
      danke für Deine thematische Kursänderung in dieser Diskussion. Sehr erfrischend!
      Ich blogge erst seit kurzem (6 Monate). Tja, und klar ist Facebook der Newsverteiler schlechthin, denn wer aus der Masse abonniert denn noch Newsletter oder benutzt einen RSS-Reader.
      (Zahlen, Studien hab/kenn ich keine – die Zahlen bei mir sind 1:10 – RSS/NL:FB – und schlechter)
      Facebook haben alle und liken ist einfach. Google+? Wer bereits bei FB ist – also die Masse – den erreich ich eben nur bei FB. Simpel gesprochen.
      Was also tun, um als kleiner Blog am Start in dieser irren Welt des sozialen Aufmerksamkeitskampfes gelesen zu werden?
      „Leute, bloggt doch einfach“ ist da als Profiblogger (Lobo und Co) schnell gesagt!
      Ich bin ehrlich gesagt etwas verzweifelt…

      Gruß

      Boris

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  15. „Ob eine Unternehmens-Botschaft beim Nutzer ankommt, ist reine Glückssache.“
    -> Eher reine Skill-Sache. Das ist der Job des Community Managers.

    „Habe ich Nutzer gesagt? Abonnenten!“
    -> Wer Seiten abonniert (zu einer Interessensliste hinzufügt) bekommt alle Beiträge der Seiten in bester Twitter-Manier zu sehen. Das „Like“ einer Fan-Seite ist jedoch bei vielen Nutzern tatsächlich nur ein „Gefällt mir“ und kein „ich möchte alles wissen, was ihr so schreibt“.
    Bei den Freunden ist das ähnlich. Fakt ist: Der durchschnittliche Facebook-User hat rund 130 Freunde, von denen 95% weak ties sind. Einfach die relevanten Personen entweder als beste Freunde markieren oder in Listen einordnen und das Problem ist gelöst.

    „Und zweitens ist Interaktion sicher nicht das einzige Kriterium, das über die Relevanz von Inhalten entscheidet.“
    -> Das ist aus meiner Sicht der eigentliche Knackpunkt. Der Edge-Rank ist kein Redakteur mit Relevanz-Filter, Ethos etc., sondern eben nur ein Algorithmus. Das Problem findet sich aber nicht nur bei Facebook. Nachrichtenseiten schreiben schon lange hauptsächlich nach „Klicks“, auch bei Google sind ausschließlich nicht-transparente Algorithmen am Werk und so weiter. Selbst Twitter hat bei der Suche schon mit Aggregieren als default angefangen…

    Auch wenn ich die Kritik also nicht ganz nachvollziehen kann, würde ich dein Appell für mehr und stärkere Corporate Blogs dennoch unterstreichen. Blogs können, wenn sie über einen längeren Zeitraum aufgebaut werden, ein extrem mächtiges Instrument sein. Dann aber auch in Verbindung mit dem blauen Netzwerk. Denn Edge-Rank hin oder her – 30% der Zugriffe auf den Blogs bei denen ich beteiligt oder informiert bin, kommen immer noch von Facebook.

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  16. Ou mann das ist SOWAS von Bullshit was du hier schreibst.
    Du übertreibst vollkommen, hast offensichtlich keine Ahnung, denkst nicht weit genug und gibst Beispiele, die leider, so wie du sie aufstellst, nicht richtig sind. Diese müssten eher so lauten:

    Was wäre wenn du abends in deinen Briefkasten schaust und dort befänden sich 250 Werbeprospekte? Du hättest am 2. Tag schon keine Lust mehr, diese nach interessanten Prospekten zu durchsuchen. Also würdest du jeden Tag alles wegschmeissen.
    Denke dir dieses Beispiel auf Facebook, dann würde niemand mehr Interesse an Facebook haben, weil es schlichtweg überschmemmt wäre.

    Was tut Facebook also? Es legt den Nutzern ans Herz, selber Filter einzubauen über eine Extra-Funktion? Schwachsinn, würde auch niemals funktionieren. Man MUSS bei einer solchen Masse an Beiträgen und bei einer solchen MASSE an Nutzern automatisierte Filter einbauen. Das hat nichts mit „Weltbild verändern“ zu tun. Eine solche Aussage zeugt, sorry, von großer Unkenntniss.

    Zudem kannst du diese Filter bei Facebook auch bearbeiten, sodass du, da du ja anscheinend alles bei Facebook sehen möchtest, nachher doch 250 Beiträge hingeklatscht bekommst.
    Ich habe meine Filter auch bearbeitet… manche Sachen, die Facebook mir aufgetischt hat, habe ich abbestellt, andere dazubestellt, klappt einwandfrei.

    Außerdem ist es offensichtlich, wie der Filter funkioniert. Alles das, was/wen du dir oft anschaust, bekommst du auch bei Updates wieder aufgetischt. Logisch und gut.

    Also was genau ist dein Problem? Reine Unkenntnis, oder das es eigentlich gar kein Problem mit Facebook gibt? Oder das viele deiner Facebook-Freunde deine Update nicht bekommen? Schon mal daran gedacht, dass diese es einfach nicht bekommen WOLLEN? Oder das diese schlicht zu dumm sind, auch nur eine kleine Änderung am Filter vorzunehmen, indem Sie dich explizit abbonieren oder „einer Interessengruppe“ hinzuzufügen? Wenn die das schon nicht hinbekommen, wie wäre dann wohl ein vollständig manueller Filter angelaufen?

    An deiner Stelle würde ich diesen Beitrah stark überdenken und dann neu schreiben!

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    • Das wird mir jetzt nicht wirklich klar: Facebook muss automatische Filter einbauen weil manuelle nicht genutzt würden – und dann schreibst Du, wie man sich die Filter manuell einrichten soll?!?
      Ich denke Christian geht es weniger um die automatischen Filter an sich als um die Transparenz: Dem Normalnutzer wird einfach nicht kommuniziert, dass hier gefiltert wird.
      Beim Posteingang freut man sich doch auch über das SPAM-Summary: Wir haben Dir 300 Mails „vorenthalten“, weil wir denken, dass die nicht für Dich relevant sind.
      Und Facebook macht es halt ganz ohne Info.

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      • Naja ich habe lediglich geschrieben, dass es von Grudn auf automatisch sein muss, es aber eben die Möglichkeit geben msus (und auch gibt), die Filter nachträglich anzupassen. Also im Grunde nichts worüber man sich aufregen muss.

        Gut ok, das Argument, dass etwas fehlt, welches einem die gefilterten Nachrichten anzeigt, stimmt. Ist diese Anmerkung aber einen solchen Beitrag wert? Ich denke doch nicht.

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      • Ich denk man sollte über ALLES bloggen (und diskutieren), und da ist jeder Beitrag wertvoll – halt nicht für jeden ;-)
        Naja, und das mit den Überschriften sehe ich so: Je polarisierender, desto mehr lesen es und desto mehr Interaktion gibt es. Das ist halt Eigenmarketing, Das find ich nicht schlimm. Ich weiß nicht, ob ich den Beitrag gelesen hätte wenn da gestanden hätte: „Gedanken zu der automatischen Filterung von Meldungen in der Facebook-Timeline“. Ich weiß auch nicht, ob ich Deinen Kommentar gelesen hätte, wenn da nicht „SOWAS von Bullshit“ im Einstieg gestanden hätte… was ich übrigens für den wesentlich schlechteren Ton halte.

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    • Sehe ich nicht so. Der ganze Artikel hetzt gegen Facebook und deren Vorgehensweise. Das ist, wie in meinem Eingangkommentar im ersten Satz erwähnt, Bullshit.
      Es findet hier keinerlei Ausprobieren oder nachforschen statt, inwieweit man denn diese ‚Weltbild verändernden‘ Filter anpassen kann etc… das ist einfach nur schlecht und reine Hetze.

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      • Also Kolibri: Alles gut? Du nickst das als normal und (technisch) lösbar ab, was Fb da macht?
        Die Masse kapiert das doch nicht, löst das auch nicht selbst und genau das ist doch das Problem!
        Ich finde das einen Aufschrei (was es nicht mal ist – von Hetze keine Spur, wenn Du mich fragst) wert!
        Klar ist doch, dass wenn der Stream zu unübersichtlich wird, das FB dem User eine Lösung á la „Jetzt neue Funktion, klick hier: Erklärbär-Videotutorial…“ hätte anbieten können.
        Tun sie aber nicht. Das ist Fremdbestimmung, Manipulation, Zensur, Kauf-Propaganda…
        Also mich regt es wirklich auf! Wo bitte geht’s hier zu Demo, zur Petition, zum alternativen Netzwerk für die Massen? Ich komm gerne mit…

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  17. Schöner Artikel, danke dafür.
    Das Wort Mehrwert ist jedoch falsch verwendet. Mehrwert bedeutet nicht eine Verbesserung oder „Wertsteigerung“ eines Produkts, es ist ein Begriff aus der Marxschen Finanzlehre der den Gewinn bezeichnet, den man durch das Ausbeuten seiner Arbeiter erzielt. Und ich glaube nicht dass facebook mit der Ausbeutung seiner Arbeiter Werbung machen möchte :)

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  18. Ich kann Deine Meinung nur sehr begrenzt teilen. Denn:

    1. Sind Algorithmen, die Informationen ordnen, uns aber nicht bekannt sind, etwas Neues? Nein. Denn genauso funktioniert Google. Auch dort kennen wir den Algorithmus nicht genau, wir wissen aber, woran er sich orientiert. Genauso liegt die Sache auch bei Facebook. Wir wissen ja, dass es Interaktion braucht – das schreibst Du ja auch.

    2. Die Algorithmierung kann aufgehoben werden indem der Nutzer auf den historischen Verlauf der Updates umstellt. Dies allerdings muss er jedesmal (was ich schwierig finde). Zunächst also geht kein Status Updates verloren.

    3. Gibt es jemand außerhalb des Kreises von uns Digital-Irren, der das Gefühl hat, wichtige Nachrichten zu verpassen? Ich kenne niemand. Ich selbst habe das Gefühl, dass FB derzeit in meinem gesamten Nachrichtenstrom noch zu wenig filtert und mir zu viele Updates von Pages/Personen zeigt, mit denen ich nicht interagiere.

    4. Hängt das Sinken der Page-Reichweiten wirklich mit Edge Rank-Änderungen zusammen? Schließlich begann das Ganze bereits im August – also vor satten zwei Monaten.

    5. Reichweitenverluste können durch Anzeigenschaltungen aufgefangen werden. Und nun kommt der Part wo ich recht brutal sage: So lange die Edge Rank-Änderungen zu Lasten von Unternehmensangeboten gehen, dies aber durch Anzeigen aufgefangen werden kann, habe ich damit wenig Probleme. Unternehmen nutzen eine kostenlos zur Verfügung gestellte Plattform namens Facebook. Sie könnten ja auf die Idee kommen, diese mit zu finanzieren.

    6. Schon jetzt ist Facebook infantil/stupide/platt/dumm. Weil nun einmal menschliche Kommunikation im weitesten Bereich infantil/stupide/platt/dumm ist. Der Kant’sche Imperativ spielt in der Kaffeeküche eine marginale Rolle. Das Drücken des Like-Buttons ist inzwischen ja kein „Like“ im Sinne von „Boah, ey, voll toll“ mehr, sondern hat verschiedene Funktionen übernommen. Zum Beispiel ist er ein „Danke“ bei Geburtstagsglückwünschen.

    7. Die meisten Probleme von Unternehmen sind doch eher hausgemacht. Wenn zum Tag des Kaffees selbst Paypal was mit Kaffee postet, dann liegt dahinter eben keine Contentstrategie. Die meisten Marken wissen eben nicht, worüber sie mit ihren Anhängern reden sollen – und das ist das eigentliche Problem.

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    • Thomas, immerhin begrenzt sind wir einer Meinung ;-) Denn:

      1+2 sehe ich gar nicht anders, natürlich sind Algorithmen nichts Neues. Neu ist, dass ich sie bei FB wenig bis gar nicht „abschalten“ kann (müssten wir nochmal genauer ausdifferenzieren, wie das bei den verschiedenen Ansichten, Listen etc. ist). Ein Algorithmus, der mir interessante Postings in den Vordergrund rückt (FB), ist genauso nett und hilfreich wie ein Algorithmus, der mir Bücher empfiehlt (Amazon). Bei Amazon habe ich aber die Wahl, mich auch außerhalb dieser Empfehlungen zu bewegen – bei FB nicht (oder nur schwierig).

      3 Warum müllst du deine Timeline so zu, dass du eine Maschine brauchst, um sie wieder zu entmüllen? Ich gebe zu, es gibt unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten von FB, Twitter & Co, und gerade jemand mit hoher Reichweite wie du dürfte Schwierigkeiten haben, die Timeline selbst noch zu „beherrschen“. Aber der Normalfall sind doch die vielzitierten 130 Freunde und noch ein paar Seiten, da blicke ich selbst noch ganz gut durch und möchte das eigentlich gerne ohne maschinelle „Intelligenz“ filtern.

      4 Gute Frage, weiß ich nicht. Wir konnten die Reichweiten-Einbußen jedenfalls sehr deutlich auch bei unseren eigenen Unternehmensseiten feststellen und sie kamen ca. gleichzeitig mit den Berichten über Edgerank-Anpassungen.

      5 Auch wir haben mit unseren Unternehmensseiten FB bislang mitfinanziert – über FB Ads. Gegen Sposored Posts habe ich auch nichts. Ich finde aber, das muss sauber getrennt bleiben von redaktionellem Content, den eine Seite spielen kann (und Seite heißt ja nicht immer Unternehmen). Bei Google kann ich mich auch darauf verlassen, dass die bezahlten Anzeigen rechts/oben stehen, der generische Index aber nicht durch ein (an Google) zahlendes Unternehmen verändert wurde.

      6+7 Da hast du Rech …

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      • Du (A. Buggisch) solltest dich wirklich erst richtig informieren bevor du Unwahrheiten schreibst. Teilweise befinden sich deine Äußerungen auf dem Niveau von Georg („Facebook ist ein hohles Nichts“).

        „Neu ist, dass ich sie bei FB wenig bis gar nicht “abschalten” kann (müssten wir nochmal genauer ausdifferenzieren, wie das bei den verschiedenen Ansichten, Listen etc. ist)“
        Nein „wir“ müssen gar nichts ausdifferenzieren, sondern du. Du solltest auch nochmals alles genau bei FB testen, bevor du dich äußerst. Man kann ALLES genau einstellen, man bekommt NICHTS vorenthalten. Wir ich oben schon schrieb (von dir unbeachtet): Eine anfängliche, automatische Sortierung war UNUMGÄNGLICH. Und da jedermann alles nachträglich manuell auf seine ganz eigenen Bedürfnisse einstellen kann (falls FB das nicht schon durch die ziemlich intelligente Automatisierung getroffen hat)… WO IST DAS PROBLEM?

        Das Problem entsteht, dass du FB nachredest, es würde etwas strikt vorschreiben, ohne das der Nutzer Einfluss darauf hat, was schlicht NICHT stimmt. Das Argument des hier Kommentierenden, dass Google dies viel strikter macht, ohne dass jemand die Suchergebnisse beeinflussen kann, sehe ich als ein tolles Argument an. Zumal man hier keinerlei Einfluss hat, im Gegensatz zu FB.

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  19. Reblogged this on SCHLEUDERGANG und kommentierte:
    Ich stimme Christian Buggisch nur begrenzt zu (und wenn man die Kommentare liest: Ich bin wohl nicht allein damit), aber der Artikel ist meiner Meinung nach trotzdem beachtenswert:
    Wollen wir zulassen, dass Unternehmen wie Facebook und Google mit ihren (sicher oft gut gemeinten) Algorithmen festlegen, welche Ansichten und Meinungsäußerungen zu uns durchdringen? Wo ist die Grenze zwischen „Unsinn, der mich nicht interessiert, herausfiltern“ und „Mir Informationen vorenthalten“? Was ich damit meine, steht schön erklärt auf http://dontbubble.us/

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  20. Aus meiner Sicht ist das größte Problem bzgl. Facebook, dass, wenn man alle sinnfreien, nervenden und überhaupt uninteressanten Beiträge von der eigenen „Neuigkeiten“-Seite verbannt hat, fast nichts mehr übrig bleibt. Facebook ist meiner Meinung nach nur ein großes, aufgeblasenes, hohles Nichts!

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    • Ja genau (nicht)… so wie Filme, Bücher und jegliche Gespräche auch alles ein hohles Nichts sind? Auf FB werden Links, Fotos, Nachrichten, Meinungen usw geteilt. Das ist WEIT entfernt von einem „hohlen Nichts“. Zusaml es dankd er Gruppenfunktion schon etliche Demonstrationen ermöglicht hat. Hier öußern sich einige Mneschen, die wirklich über ein gefährliches Nichtswissen verfügen.

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      • Dass es im Moment funktioniert, heißt aber doch nicht, dass es insgesamt gut ist. Ich habe ja bereits dargelegt, dass ich Christian Buggischs Sicht nicht uneingeschränkt teile – aber ich sehe schon eine Gefahr in einer „Filter-Bubble“:
        Angenommen, jemand lässt sich wirklich auf FB ein und bezieht einen guten Teil der Informationen, die er von seinem sozialen Umfeld hat, aus dem FB-Nachrichtenstrom. (Das mag nicht sonderlich klug sein, aber offensichtlich arbeitet FB daran und wird es wohl für einen guten Teil der Menschheit absehbar schaffen). Dann hat FB plötzlich die Macht, JEDEN oder eben NIEMANDEN auf eine Demo aufmerksam zu machen. Ich will nicht sagen, dass FB dann bewusst politische Entwicklungen steuern will, aber es besitzt dann zumindest die Möglichkeit.
        Das, denke ich, sollte uns schon Anlass zur Sorge sein.

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      • Filme, Bücher und jegliche Gespräche, Links, Fotos, Nachrichten, Meinungen – das alles entsteht außerhalb von Facebook. Bei FB jedoch entstehen kaum neue Inhalte, es werden lediglich bestehende Inhalte immer wieder aufs neue verwurstet. Schlimmer noch, die Inhalte, die bei Facebook entstehen, sind unstrukturiert und nach kurzer Zeit de facto unauffindbar. Ein einziger Share- und Like-Overkill. Datenmüll eben, der es fast unmöglich macht, wirklich interessante Inhalte noch zu finden. All diese Sharer und Liker leben davon, dass es Menschen gibt, die echte Inhalte produzieren, und zwar außerhalb von Facebook.

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  21. „Man stelle sich vor: Ich schreibe einen neuen Blog-Beitrag mit dieser wunderbaren kostenlosen WordPress-Software, publiziere ihn – ihr bekommt ihn aber nicht zu sehen, weil ein WordPress-Algorithmus ihn nicht so wichtig findet.“

    Genau das passiert aber. Hätte dein Blog nicht so viel Traffic, dann wäre ich nun nicht drüber gestolpert. Also weder über die Freshly Pressed Funktion, noch über eine Google Suche

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    • … und das gefällt mir gut :-) Aber ist trotzdem was anderes: Wenn du meinen Blog per RSS abonnierst oder über die entsprechenden WordPress-Funktionen (worüber ich mich freuen würde), kannst du sicher sein, auf neue Beiträge hingewiesen zu werden. Wenn du auf Facebook jemandem „folgst“, kannst du nicht sicher sein. Aber ich gebe zu, das ist eine Betrachtungsfrage und das kam ja auch schon in anderen Kommentaren zum Ausdruck: Für mich ist der Gefällt mir-Button von FB so etwas wie eine Abo-Funktion, für viele andere anscheinend nur ein „Ich bin lose interessiert“-Button. Je nach Betrachtung ergeben sich auch unterschiedliche Erwartungen …

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      • Ich gebe dir Recht. Ich bin ein Musikkünstler und habe eine Facebook-Seite um meine Fans auf dem neusten Stand zu halten. Leider erreiche ich nun auch nur knapp 30% meiner Fans, seit dieser Umstellung

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  22. Lieber anonymer Kolibri,
    du darfst hier gerne weiterkommentieren, auch wenn du immer nur dasselbe sagst, aber bitte ohne uns deine Meinung zu den intellektuellen Kapazitäten anderer mitzuteilen. Du bist der Meinung, dass ich keine Ahnung habe, dass ich die Unwahrheit sage, dass ich über ein „gefährliches Nichtwissen“ verfüge, dass ich den Beitrag besser nochmal neu schreiben und dass ich überhaupt mal in mich gehen solle. Danke für die Ratschläge. Ich freue mich über weitere Beiträge von dir zur Sache. Weitere Kommentare zu meiner Person oder der anderer Kommentatoren laufen Gefahr, mit einem meiner Lieblings-Algorithmen Bekanntschaft zu machen – dem Spam-Filter in diesem Blog.

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    • Ich halte es auch für die wesentlich „bullshittigere“ Art – um mal diesen Begriff beuwsst aufzugreifen -, anonym Beschimpfungen auszusprechen, wenn es ebenso möglich ist, die gleichen Informationen etwas neutraler und vor allem weniger persönlich beleidigend zu verfassen. Das stieß mir auch das ein oder andere Mal auf. Es verwundert mich immer wieder, dass in Zeiten der digitalen Kultur immernoch solche Phänomen auftreten.
      Und um noch kurz etwas zum Artikel loszuwerden: Auch wenn ich nicht jedem Punkt zustimmen kann, finde ich den Artikel gut, alleine weil er zum Nachdenken anregt und zum Diskutieren einlädt. Vielen Dank also dafür :-)

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  23. Danke für die anregende Diskussion. Beim Lesen bleibe ich immer wieder bei einer Frage hängen: Was ist eigentlich relevant?

    Suchen wir in Richtung Ähnlichkeit, d.h. nach gleichen Interessen, Vorlieben, Neigungen kann man sich getrost den Algorithmen überlassen. Da machen FB & co. einen guten Job. Suchen wir aber Unterschiedlichkeit führen uns Algorithmen aufs Glatteis, denn sie zeigen uns Einfalt, wo wir Vielfalt suchen.

    Wenn ich den 10. Band meines Lieblingsautors bei Amazon erstanden habe, wird Amazon nicht müde mir auch noch sämtliche Sonderausgaben (Hardcover, besonderer Preis, zwei Folgen in einem Band, die Jubiläumsausgabe, usw.), ebook-, CD- und DVD-Versionen in die Empfehlungen zu schreiben. Die Empfehlungen zu aktualisieren ist mühsam, bei Harry Potter fast unmöglich. Ein Trost vielleicht: die Algorithmen sind nicht so gut, wie wir glauben.

    Das Internet ist immer ein Ort der Vielfalt gewesen (Vergangenheit?); ich lass mich gern von neuen Dingen überraschen, von anderen Denkweisen anregen. Mein Wunsch-Algorithmus wäre also einer, der mich anregt, über meine eigenen Scheuklappen hinweg zu schauen.

    Und by the way: ein Unternehmen will doch nicht seine Produkte an Leute verkaufen, die diese schon mögen, sondern ist doch auch darauf aus, den Kreis der Kunden ständig zu erweitern…

    Die zweite Frage, die mich beschäftigt ist, wie kann ich nachprüfen, welche Ergebnisse mir der Algorithmus liefert? Oder konkret: Wenn ich diesen Artikel bei Facebook poste, wieviel meiner Freunde bekommen ihn zu sehen? Kann ich das überprüfen? Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass noch niemand ein passendes Programm dazu geschrieben hat, zumal Unternehmen doch ein Interesse daran haben müssten, so etwas mir harten Daten zu belegen.

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  24. Interessanter Artikel und interessante Beiträge … :) Aufmerksam darauf wurde ich durch den auch hier erwähnten und von mir nicht wirklich geliebten Twitter-Newsletter … hm … *nachdenklich*

    Ich nutze Facebook dafür, den Kontakt zu meinen ehemaligen ausländischen Studenten und Studentinnen aufrechtzuerhalten. Sie tun das auch untereinander. Auf Deutsch! Das finde ich großartig und sehr nützlich. Ob ich (und sie) alle Beiträge zu sehen bekommen oder nicht – spielt keine Rolle. Sie werden über andere Länder, andere Kulturen trotzdem informiert (und gewinnen dadurch einen anderen Blick auf die Politik und auf die Menschen in fernen Ländern, als es die Massenmedien in D möglich nachen …) , sie üben dadurch Deutsch auch in ihren Heimatländern weiter und haben Kontakt zu ehemaligen Freunden, was ohne Facebook (oder ein vergleichbares Tool) schlicht und einfach nicht möglich wäre.

    Die Welt besteht nicht nur aus Unternehmen und auch nicht nur aus Freunden in direkter Nähe. Man soll alles ein wenig offener angehen und offener betrachten.

    PS: Jemand hat Second Life erwähnt … Second Life ist eine goßartige Lehr- und Lernplattform. Keine Hype mehr drum herum, dafür tolle Unterrichtsszenarien, die sich in der Welt kostengünstig oder gar kostenlos verwirklichen lassen. Ich bleibe da, solange es sie gibt. Und ob das Mode ist oder nicht – interessiert mich wenig.

    „Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.“

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  25. Dem kann ich nur zustimmen: Seit ca. 3 Monaten nutzte ich Facebook nicht mehr und stellte jetzt fest, dass die Jungs und Mädels von Favebook (oder die Software) ohne mich in Kenntnis zu setzen , mein Erscheinungsbild geändert haben. Plötzlich wurde mir die „Chronik“ verpasst, die ich total unübersichtlich und nicht hilfreich finde. Den Button zum Abmelden bei Facebook habe ich schon gefunden – es ist nur noch eine Frage der Zeit, dann Tschgüss Facebook. Ich konnte früher ohne Facebook leben und werde dies zukünftig mit Sicherheit auch gut tun.

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  26. So ärgerlich die Änderung des Pagerank ist, versucjht Facebook jetzt selbst das Netz zu werden, indem es das restliche Internet aussperrt. Schonmal versucht als Nicht-Mitglied – also ausgelockt – ein öffentliches Profil zu besuchen? Diese sind „derzeit“ nicht mehr zu scrollen.

    Wie ist eure Meinung dazu, für die Öffentlichkeit Inhalte zu erstellen, die von Facebook ausgesperrt wird?

    Würde mich freuen, wenn Ihr euch kurz dazu durch die 3 Fragen der Umfrage klickt.) Funktioniert ohne Anmeldung, Ergebnisse sind öffentlich sichtbar.

    Btw: Die Umfrage könnt ihr auch außerhalb von Facebook verteilen;)

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  27. […] Facebook – das asoziale Netzwerk, interessante Auseinandersetzung von Christian Buggisch mit Facebook. User bekommen Beiträge ihrer abonnierten Seiten nicht mehr zu sehen; Firmen (und gerne auch Privatkunden) sollen für das Anzeigen ihrer Posts zahlen; Einstellungen werden regelmäßig und ohne Information oder Ankündigung geändert. Die Frage ist dabei: welche Alternative zu Facebook gibt es? Alle  (oder zumindest 1 Mrd. Menschen…) sind bei Facebook, also ist man auch da. Ob irgendwann doch alle zu Google+ gehen? Und wäre das besser? […]

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  28. Grundsätzlich:
    Wer facebook auch nur irgendeine wie auch immer geartete Seriosität unterstellt, zieht seine Hose wahrscheinlich auch mit der Kneifzange an!
    facebook ist eine Spaß- und Kommunikations Plattform die in keinem Fall ernst zu nehmen ist. Wer hier persönliche Daten veröffentlicht, braucht sich nicht zu wundern wenn er sie woanders wieder findet. Da hilft es doch ganz gewaltig VORHER die Geschäftsbedingungen zu lesen. Und wer sich über die Zuckerbergschen‘ Schwachsinnigkeiten aufregt, nur weil er meint zensiert oder in seinem Informationsfluss eingeschränkt zu werden, der muss bereit sein jeden verdammten Monat einen adäquaten Betrag dafür zu bezahlen um absolute Seriosität und Meinungsfreiheit verlangen zu können; Das gilt insbesondere für jene „Geschäftsleute“ die für lau auf facebook Geschäfte machen wollen.
    Ansonsten gilt:
    Stell dein System- deine Plattform so ein wie du es möchtest, kommuniziere mit deinen Freunden und es steht dir frei in einem gewissen Rahmen alles zu veröffentlichen was du willst!
    Ohne dafür bezahlen zu müssen.
    Die Regeln dafür kennst du und jeder andere auch.

    Leute wie Florin Hauschild, der facebook absolut kostenlos nutzt um seine Sicht der Dinge hier professionell unter das Volk zu bringen- und das schon seit langer Zeit, der muss auch in Kauf nehmen, das hier nicht unbedingt jeder seinen Mist auch lesen will.
    Insofern soll er froh sein das er hier überhaupt noch publizieren darf, denn er macht das gewissermaßen gewerblich.
    Ehrlich gesagt hatte ich sogar schon einmal angeregt ihn komplett zu sperren….,
    Letztendlich kann er froh sein hier noch publizieren zu dürfen.
    Und wenn es ihm nicht gefällt- kein Problem:
    Konto abmelden und tschüss Herr Florian Hauschild.
    Denn wer ihn unbedingt lesen will, der kann ja seinen Blog abonnieren. Aber dafür scheint er wohl doch nicht genügend interessant zu sein um facebook verlassen zu können.
    Denn wer interessiert sich dann noch für das was er so unter die Leute bringen will??
    Wer hier Geschäfte machen will, der muss auch bereit sein dafür zu bezahlen. Denn was immer facebook auch ist, es ist und bleibt eine soziale Plattform und kein Tummelplatz für Geschäftemacher die hier die Startseiten mit ihren Angeboten vollkleistern die kaum einer haben will!
    Dafür steht facebook nicht und darüber bin ich auch froh.
    Das sollte man so auch einmal sehen!
    In diesem Sinne…..

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  29. Guten Tag Christian Buggisch,
    mit großem Interesse las ich Ihren Beitrag zu Facebook.
    Ich kam mit Bauchschmerzen zu Fb. sah aber keine andere Variante sich in Echtzeit zu vernetzen.
    Ist denn Diaspora international vertreten und als Alternative bekannt?

    Vielen Dank und einen schönen 25-stündigen Sonntag wünscht
    Jens Nagel

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      • Die Nutzerzahlen von knapp 400.000 sind stark veraltet. Aktuelle Daten gibt es nicht mehr, da etwas an der Struktur geändert wurde. Früher waren Profillinks durchnummeriert ([Link gelöscht weil Ziel nicht mehr existiert, Anm. Admin]), dadurch sind die Zahlen entstanden.
        Dieses Prinzip wurde aber schon vor etlichen Monaten geändert, vielleicht sind es inzwischen schon knapp eine Millionen, wer weiß, das ist auch nicht so wichtig.

        Das „Problem“ mit den geringen Nutzerzahlen haben aber alle echten Alternativen, sei es Diaspora, Friendica oder Libertree. Daran kann man auch krampfhaft nichts ändern, das muss sich einfach entwickeln. Vor ein oder zwei Jahren hat mir kaum jemand geglaubt, als ich gesagt habe, dass der finanzielle Erfolg von Facebook nicht ewig anhalten wird. Was passiert, wenn die roten Zahlen irgendwann in den kritischen Bereich wandern? Ok, dann sind vielleicht alle bei Google+, was ja fast noch schlimer ist.

        Wirklich langfrisitig können sich nur offene und freie Medien durchsetzen. Das beste und erfolgreichste Kommunikationsmedium wird ständig vergessen: die E-Mail.

        Mehrere Empfänger sind möglich, man kann zitieren, sogar Bilder (bah..) anhängen ;-)

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  30. […] Ich habe mich in letzter Zeit ausführlich über diese Filterei in Facebookhausen aufgeregt. Bei Christian Buggisch gibt es ein sehr informatives, unaufgeregtes Interview über diesen Edgerank, der dafür sorgt, dass eure Beiträge nur noch  bei einem Viertel eurer “Freunde” ankommen, und über das liebe Geld. Wer’s lieber emotionaler hat, schaut hier. […]

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  31. […] Der Rest? Digital. Am PC, Notebook, iPad und iPhone. Das wichtigstes Tool dabei: mein RSS-Reader, mein Pfadfinder durch den digitalen Dschungel. Nach dem Aus des Google Readers ist das, wie schon mehrfach berichtet, Feedly. Gegenüber dem ganzen Social Gedöns, hat die RSS-Technologie einen entscheidenden Vorteil: Sie ist zuverlässig, unbestechlich und tut genau das, was ich ihr sage. Hier entscheide ich, welche Inhalte ich zu sehen bekomme, und nicht ein fragwürdiger Algorithmus zum Beispiel von Facebook. […]

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  32. Ich finde, auch wenn der Blog schon etwas älter ist, diesen sehr zielführend und je mehr Leute sich über die gesteuerte Manipulation auf Facebook informieren, desto besser.
    Einzige Kritik, die man an dem Blog ausdrücken könnte, wäre es, dass keine Alternativen genannt werden. Google macht exakt die gleiche Manipulation und ist keine Alternative.
    Ein „echtes“ soziales Netzwerk wäre für mich z.B. Nerofix (erreichbar unter https://nerofix.com ). Bin nun schon seit 4 Jahren dort mitsamt Familie und Freunden und für mich das beste Beispiel eines sozialen Netzwerks.
    Bitte poste weiter solche Blogs, sie gefallen mir sehr.

    Gefällt 1 Person

  33. […] Ein Beitrag von Daniel Goers brachte mich gestern auf das aktuell für viele Social Media Manager leidige Thema „EdgeRank“ und die Hatz nach der Interaktion. In seinem Beitrag „Facebook: Interaktion um jeden Preis?“ resümmiert Daniel Goers: „Aber Interaktion, die den Markenwert steigert, und Interaktion um jeden Preis (ruiniertes Markenbild etc.) waren schon von Anfang an zwei Paar Schuhe, richtig schlimm wurde es aber erst mit dem EdgeRank.“ Der Beitrag geht einher mit der Analyse von Jan Firsching auf FutureBiz von vor ein paar Wochen, der über die Analyse von Facebook-Aktionen von Lidl, Lindt und Kia zum Fazit kommt, dass das Social Media Management derzeit wohl am „Abgrund“ steht und „keinen guten Content“ sondern nur Interaktionen braucht. Christian Buggisch spricht in einem Beitrag sogar von „bunten, belanglosen Infantilisierung der Kommunikation„. […]

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