Jetzt ist es also raus. Die WM 2018 geht nach Russland. Und wem das noch nicht exotisch genug ist: 2022 rollt der Ball in Katar. Dieses so genannte Land ist halb so groß wie Hessen, hat ein Klima wie auf der Venus und einen Regierungschef, dessen Name aus einem Karl May-Roman stammen könnte. Macht aber nichts. Viel wichtiger: Ich habe mir ein paar Gedanken über die dann folgenden WM-Austragungsorte gemacht. Hier das Ergebnis.
Was sind die entscheidenden FIFA-Kriterien für WM-Länder? Werfen wir nochmal einen Blick auf Katar: Die Landschaft? Laut Wikipedia Salzsümpfe und Wüstenstreifen. Flora? „Katar ist vielerorts unfruchtbar und verödet“ (hat man je eine charmantere Landschaftsbeschreibung gelesen?). Fauna? Wüstenspringmäuse, Igel, Geckos und Warane. Politisches System? Absolute Monarchie. Platz in der FIFA-Weltrangliste? 113.
Die gute Fee der FIFA
Gut, das hilft uns nur bedingt weiter. Ich glaube aber, der Trend geht in Richtung Exotik. Beste Aussichten haben Länder, mit denen niemand rechnet. Echte Fußball-Überraschungs-Länder. Und natürlich Länder, in die die gute Fee der FIFA die leuchtende Fackel der Humanität tragen kann, schließlich ist Fußball viel mehr als ein Spiel, wie man auf der FIFA-Homepage lesen kann:
Der Fussball klärt Kinder über HIV/Aids und die Gefahren von Landminen auf, begünstigt die soziale Integration, führt palästinensische und israelische Kinder zusammen und leistet so einen wichtigen Beitrag zum Frieden, fördert Frauen in Mali und gibt ihnen so mehr Gewicht in der Gesellschaft, zeigt Häftlingen einen Weg in die Zukunft, bietet Zugang zu einer Schulbildung und bekämpft Vorurteile und Unwissenheit.
Aber zurück zum Thema. Hier also die von mir favorisierten Austragungsorte für die Fußball-WM ab 2026:
Wieder mal höchste Zeit für ein afrikanisches Land! Und Burkina Faso ist zwanzigmal so groß wie Katar, soll also nochmal einer sagen, „die großen“ Fußballnationen würden benachteiligt. Außerdem haben sich die Fußballer in Katar an hohe Temperaturen gewöhnt, da passt das tropische Wechselklima mit sudanosahelischem Charakter, das in Burkina Faso vorherrscht, ganz prächtig.
Nein, das ist nicht der Name des neuen Ford-Modells, sondern im weitesten Sinne ein Land, übrigens auf Platz 199 der FIFA-Weltrangliste. Aruba ist eine der drei ABC-Inseln in der Karibik und war in Sachen WM-Austragung einfach mal fällig. Und außerdem ist Aruba zwar autonom, gehört aber gleichwohl zum Königreich der Niederlande. Die Hauptstadt heißt Oranjestad. Na, klingelt da was? Genau. Soll nochmal einer meckern, Europa würde bei der WM-Vergabe nicht angemessen berücksichtig.
Fußall leistet einen wichtigen Beitrag zum Frieden, schon vergessen? Eben. Das reicht als Begründung.
Seit Südkorea und Japan 2002 findet die FIFA es nett, die WM in mehreren Ländern auszutragen. Was liegt da näher als Länder zu nehmen, deren Beziehung zueinander … ausbaufähig ist. Beitrag zum Frieden und so. Außerdem erhofft sich Sepp Blatter, der 2038 zwar schon 102 Jahre alt ist, aber sich immer noch bester Gesundheit erfreut, mit dieser WM für den Friedensnobelpreis nominiert zu werden.
Jetzt erst recht! Nachdem die WM 2038 wegen geringfügiger Unstimmigkeiten zwischen den austragenden Ländern kurzfristig nach Deutschland verlegt werden musste, hat die FIFA nun der Ehrgeiz gepackt. Noch ist allerdings unklar, ob das Eröffnungsspiel in Nord- und das Finale in Südkorea stattfinden soll oder umgekehrt. Nordkorea hat, um seiner Position in dieser Frage Nachdruck zu verleihen, schon mal seine Truppen in Stellung gebracht, aber das wird schon.
Den „Zwei-Länder-Plan“ hat die FIFA inzwischen aufgegeben. Nachdem auch die WM 2042 wegen geringfügiger Unstimmigkeiten zwischen den austragenden Ländern kurzfristig nach Deutschland verlegt werden musste, setzt die FIFA nun wieder auf eine einzelne große und stolze Nation. Außerdem hatte irgendein FIFA-Witzbold eine Wette abgeschlossen, dass er die WM in dasjenige Land verkauft bringt, dessen Staatschefs die lustigsten Namen der Welt haben. Staatsoberhaupt Gurbanguly und Regierungschef Berdimuhamedow sollen Tränen gelacht haben, als sie davon erfuhren.
Football’s coming home! Papst Johannes Paul VIII., der Joseph-Blatter noch aus Sandkasten-Zeiten kennt, konnte seinen inzwischen doch recht alt gewordenen Freund überreden, die WM wieder nach Europa zu holen. Über den Preis für diesen Überraschung-Coup wurde Stillschweigen vereinbart, allerdings ist durchgesickert, dass der Heilige Vater dem FIFA-Chef die Vergebung seiner Sünden in Aussicht gestellt hat. Das ist fast schon unbezahlbar und damit auf jeden Fall eine WM wert.
Bildnachweis: Kurt Michel / www.pixelio.de
[…] This post was mentioned on Twitter by Christian Buggisch, Werner. Werner said: RT @Chris_Buggisch: Neu im Blog: Was ihr schon immer über die WM-Kandidaten nach Katar wissen wolltet … http://bit.ly/hjrp96 #fifa #wm […]
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Lieber Christian,
jetzt weiß ich, warum auch Du unbedingt einen BLOG haben musstest. Wo hast Du früher bloß all diese wunderbaren Spitzen gelassen, die nun endlich den ihnen gebührenden Platz in der medialen Welt haben. Man stelle sich vor, sie hätten diese völlig verrückte Menschheit nur in Form vergänglicher Worte erreicht. Ewig schade!!!
Weiter so!
Herzliche Grüße Elke
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Hallo Elke, du hast Recht, ein Blog ist wie ein Ventil, manche Dinge müssen einfach raus. Würde ich das alles für mich behalten würde ich vermutlich irgendwann platzen … ;)
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„Nordkorea hat, um seiner Position in dieser Frage Nachdruck zu verleihen, schon mal seine Truppen in Stellung gebracht, aber das wird schon.“
Genial! :-)
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Und dann geht weiter wie folgt:
2054: Nordpol
2058: Westsahara
2062: Südpol
2066: Mond
2070: Marianengraben
2074: Mars
Und in 2078 hat die WM ihre Heimat in einer anderen Galaxie gefunden
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das kann ich nicht vorschtelen wie sol das den gehen
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[…] geschrieben (mit einer Ausnahme: einer kleinen Phantasie zur Frage, welche Länder nach Katar wohl die WM austragen dürfen; 2050 zum Beispiel ist definitiv der Vatikan dran!). Aber nach dem gewonnen Weltmeistertitel hatte […]
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[…] wm 2034 kandidaten (ja, dazu hatte ich eine Vermutung geäußert!) […]
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