Kinderbilder auf Facebook – über Risiken und Schreckgespenster

Wenn die Polizei vor etwas warnt, werden wir hellhörig. Aufgemerkt! Was müssen wir beachten, wo droht Gefahr, wo sind die Verbrecher? Zurzeit warnt die Polizei vor Kinderbildern im Web – und ich frage mich verwundert, ob wir eigentlich jeden Maßstab verloren haben …

Was war geschehen? Die Polizei Hagen hat davor gewarnt, Kinderbilder auf Facebook zu veröffentlichen. Das führte zu einem hübschen Candystorm, 140.000 Menschen „gefällt das“, 250.000 haben den Beitrag geteilt und ungefähr alle Medien der Republik haben darüber berichtet.

Die Argumentation gegen Kinderbilder im Social Web geht in der Regel so: Man beraubt die Kinder damit ihrer Persönlichkeitsrechte, später könnten die Bilder den Kids mal peinlich sein, wer weiß, was eines Tages mit den Informationen alles angestellt werden wird, und überhaupt nackte Haut geht gar nicht, weil Pädophile sich über die Bilder hermachen, sie sammeln und weiterverbreiten.

Der Ton der Beiträge ist dabei in der Regel hysterisch-scharf und vorwurfsvoll: „Seid ihr verrückt, was tut ihr euren Kindern da an, ihr verantwortungslosen Rabeneltern …“ Dabei vergreifen sich nicht wenige im Ton, malen schön Schwarz-Weiß, wie wir das aus dem Social Web inzwischen gewohnt sind, und stilisieren Eltern zu Tätern und Kinder zu ihren Opfern.

Vor Kinderbildern wird gewarnt!

Im Kern lautet die Botschaft der Polizei Hagen jedenfalls: „Kinderfotos haben in sozialen Netzwerken grundsätzlich nichts zu suchen.“ Und wenn die Polizei so was sagt, heißt das im Klartext: Kinderfotos in sozialen Netzwerken sind gefährlich. Wer sie postet setzt seine Kinder einem Risiko aus. Der Kontext, in dem die Polizei Hagen diese Generalwarnung ausspricht: ihre Facebook-Seite. Dort warnt sie sonst vor Einbrechern, Räubern und betrunkenen Randalierern. Die Sache muss also ernst, das Risiko groß sein.

Das ist interessant, denn Risikomanagement ist für Eltern eine alltägliche Aufgabe. In den seltensten Fällen entscheiden sich Eltern dabei grundsätzlich für eine Null-Risiko-Strategie, wie sie hier von der Polizei empfohlen wird. Es gibt solche Fälle, die Regel „Steige nie zu Fremden ins Auto“ dürfte beispielsweise die meisten Eltern sehr nachdrücklich formulieren. Doch selbst hier gehen Eltern Kompromisse ein und lernen mit einem Restrisiko zu leben. Sonst dürften sie ihre Kinder gar nicht mehr allein aus dem Haus gehen lassen, denn nur so ließe sich vermeiden, dass Kinder Regeln manchmal ignorieren.

Als Vater von drei Kindern weiß ich: Diese Bereitschaft zum Risiko ist eine der schwierigsten Lektionen, die Eltern lernen müssen. Spätestens wenn ein Kind abends nicht wie vereinbart heimkommt, das Rumtelefonieren bei Freunden ergebnislos bleibt, man sich auf die Suche in der Umgebung macht, es langsam dunkel wird und sich der Gedanke, dass etwas Schlimmes passiert sein könnte, nicht mehr abwehren lässt – spätestens dann verflucht man sich für die eigene Risikobereitschaft und wünscht sich, man hätte das Kind begleitet oder besser gar nicht gehen lassen.

Zugleich ist es eine der wichtigsten Lektionen, die Eltern lernen müssen. Es geht um loslassen, um Freiraum, Selbständigkeit und Eigenverantwortung der Kinder – und darum zu akzeptieren, dass es ein Leben ohne Risiko einfach nicht gibt.

Null-Risiko-Strategie bei Kinderbildern?

Vor diesem Hintergrund finde ich es einigermaßen befremdlich, ausgerechnet beim Thema Kinderbilder im Web eine Null-Risiko-Strategie zu empfehlen. Welch unglaubliche Gefahr muss drohen, um so eine Strategie zu rechtfertigen! Und natürlich kann es nur Nachteile und keinerlei Vorteile geben, sonst müsste das Urteil ebenfalls differenzierter ausfallen.

Nochmal: Null-Risiko-Strategie im echten Leben würde bedeuten, Kinder niemals in ein Auto zu setzen (Todesgefahr!) oder mit erwachsenen Familienangehörigen allein zu lassen (Missbrauchsgefahr!).

In Wahrheit sind die Risiken natürlich sehr überschaubar. Die Apodiktiker tun das, was sie am besten können: Sie malen Schreckgespenster in schwärzesten Farben. Sie denken und argumentieren ausschließlich in und mit Worst Case Szenarien. Die dunkle Seite der Macht ist immer und überall!

Wer weiß, was mit den Fotos in 20 Jahren passiert, das Internet vergisst nichts! Stimmt, wer weiß das schon. Niemand. Niemand weiß, ob überhaupt irgend etwas passiert. Wahrscheinlich gammeln auch noch in 20 Jahren Millionen von Kinderbildern auf irgendwelchen Servern rum – und keinen einzigen Menschen interessiert es. Das Risiko, dass mit diesen Daten etwas wirklich Schlimmes passieren wird, ist doch eher gering. Niemand weiß es. Aber seit wann machen wir Dinge, die wir nicht wissen, zum Maßstab unseres Handelns? Seit wann richten wir unser Leben nach dem schlimmstmöglichen Szenario aus, mag es auch noch so diffus und vage sein?

Der Vorteil von Kinderbildern

Aufmerksame Leser werden gemerkt haben, dass bislang nur von den Nachteilen und Risiken von Kinderbildern im Web die Rede war. Und kurioserweise können oder wollen viele nicht verstehen, dass es auch Vorteile gibt.

Für mich ist der Vorteil ganz einfach: Kinderbilder sind etwas Schönes. Ich freue mich über solche Bilder in meiner Timeline. Ich bin gerührt zu sehen, wie die Cousinen in Australien langsam erwachsen werden und wie der Nachwuchs eines Freundes seinen ersten Geburtstag feiert. Kinder sind Teil des Lebens, und mein Leben findet analog UND digital statt. Ich finde es es weder sinnvoll noch erstrebenswert, einen kompletten Lebensbereich aus der digitalen Welt heraushalten zu wollen.

Und noch eine Anmerkung für alle, die gerne juristisch argumentieren: Natürlich hat jeder Persönlichkeitsrechte, zum Beispiel das Recht am eigenen Bild. Aber bei Minderjährigen entscheiden die sorgeberechtigten Eltern als gesetzliche Vertreter, ob ein Bild des Kindes zum Beispiel an der Pinnwand im Kindergarten, auf der Homepage des Turnvereins oder auf Facebook verwendet werden darf. Bei älteren Kindern ab etwa 14 Jahren ist außerdem die Zustimmung des Minderjährigen selbst erforderlich.

Ist ja auch klar, sonst gäbe es keine Pampers-Werbung mit schnuckeligen Babys, sonst würden in Filmen, Serien und Fernsehsendungen niemals Kinder vorkommen. Komischerweise habe ich noch nie gehört, dass die Eltern der Pampers-Werbung-Babys etwas ganz Schreckliches tun und ihre Lieblinge der Phantasie von Pädophilen aussetzen. Und dass die Polizei Eltern davor warnt, ihre Kinder als Werbe-Babys zu exponieren, wäre mir auch neu.

So. Das alles soll jetzt übrigens keine Aufforderung sein, sofort und unreflektiert überall Kinderbilder zu posten, als gäb’s kein morgen mehr. Aber hört mir auf damit, pauschale Generalansagen zu machen, was alle im Web generell zu tun und zu lassen haben.

tl;dr

Wer lebt, geht Risiken ein. Und Eltern sind selbst dann kompromissbereit, wenn Gefahr für Leib und Leben droht. Eine Null-Risiko-Strategie beim Thema Kinderbilder im Web ist daher völlig überzogen.

 

46 Gedanken zu “Kinderbilder auf Facebook – über Risiken und Schreckgespenster

  1. „Facebook darf alle hochgeladenen Bilder kostenlos für eigene Zwecke wie Werbung nutzen.“ Da ich nicht möchte, dass meine Kinder irgendwo als Werbeträger erscheinen, kommen von unseren Kindern auch keine Bilder auf Facebook – der örtliche Sportverein, der Kindergarten, die Schule, die Gemeinde dürfen Bilder von meinen Kindern *auf ihren Webseiten* veröffentlichen – wer sich die dort nimmt und irgendwie weiterverwendet verstößt dann zumindest gegen das Copyright. Über Google+ (wo sich Google nicht das Verwertungsrecht genehmigen lässt) kommuniziert unsere Familie (leider) nicht ;-)

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    • Ja, ist natürlich ein Argument. Allerdings sollte man dann Facebook evtl. überhaupt nicht nutzen und die Familie doch auf Google+ oder eine andere Plattform schubsen, denn für mich ist ein Teil des Reizes von Facebook, dass ich mit entfernt lebender Verwandschaft kommunizieren kann …

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      • Ah ja, Google+ genau so ein Schrott. Man sollte einfach bewusster mit dem Internet umgehen. Informieren ist doch gut, was jeder daraus macht, ist seine Angelegenheit. Obwohl ich mit Kinderfotos bzw. Fotos der Familie im Internet sehr vorsichtig bin.

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    • Facebook darf die Bilder für Werbezwecke nutzen. Kein Einwand. Du kennst aber sicher auch die Zahl der geposteten Bilder weltweit pro Stunde? Du wirst vorher Lottomillionär und von Ausserirdischen befummelt, bevor Facebook ausgerechnet ein Foto von dir nutzt. Die Wahrscheinlichkeit ist sowas von klein. Da mach ich mir keine Sorgen!

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    • @aha Niemand darf ein Bild nutzen für Werbung wenn keine Erlaubnis besteht, da helfen auch keine AGB´s. Schon einmal was von Unterschrift gehört? Ich fotografiere dein Kind stelle es rein und Facebook kann es ohne Probleme nutzen? Merkst jetzt selber oder? ;) Abgesehen davon ob Facebook ein Foto nutzt oder Google+ oder aus einer Zeitung oder oder oder… du wirst es eh nie Wissen ;)

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      • Die ABG von Facebook wird oft missverstanden – ist ehrlich gesagt auch schlecht ausgedrückt. FB selber verwendet jedoch keine Bilder, etc von Usern. Nur als Plattform. Und User können ja auch Werbeanzeigen schalten und können hier auch Bilder einfügen. Das ist z.B. die Unterlizenzierung. Worauf man tatsächlich keinen Einfluß hat, wer alles die Bilder sieht. (Freunde von Freunden). Das wars dann aber auch schon.

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  2. Ich bin nicht deiner Meinung. Ganz abgesehen davon, inwieweit manche Bilder den ein oder anderen Pädophilen reizen (obwohl dies allein schon ein Grund für mich wäre, keine Kinderbilder zu posten), hat jeder Mensch sein Recht auf sein eigenes Bild. Das kann man nicht immer ganz vermeiden, aber gerade bei Fotos in der Totalen sollte man dies berücksichtigen. Wenn ich mir vorstelle, es hätte, als ich Kind gewesen bin, schon Facebook gegeben und meine Eltern hätte damals Fotos von mir auf dieser Plattform veröffentlicht, wäre ich ganz schön sauer. Wenn man Kinderfotos in die Verwandtschaft in aller Welt verschicken will, gibt es andere Möglichkeiten.
    Aber im Prinzip muss das jeder selbst verantworten.
    LG
    Sabiene

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    • Ach, wir treffen als Eltern so viele Entscheidungen für unsere Kinder, und viele davon sind doch bedeutend gravierender als ein paar Bildchen irgendwo. Aber ich bin einverstanden mit der Aussage, dass das jeder selbst verantworten und für sich entscheiden muss. Daher wehre ich mich ja gegen das Pauschalurteil, dass solche Bilder GENERELL im Web nichts zu suchen haben …

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    • Also ich glaube, die Chance ist um ein vielfaches höher, dass meine Kinder in der realen Welt einem Pädophilen begegnen, dass sich welchen in Badeanstalten etc. tummeln… als dass einer mein fb-Konto hackt um sich meine (selbstverständlich angezogene) Kinder anzusehen.

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  3. „Seit wann richten wir unser Leben nach dem schlimmstmöglichen Szenario aus, mag es auch noch so diffus und vage sein?“
    Seitdem es in Deutschland, einem der sichersten Länder der Welt, kaum noch reale Gefahren gibt. Man könnte es mit den Worten eines früheren Außenministerdarstellers „spätrömische Dekadenz“ nennen. Wetten, dass in Syrien, Afghanistan oder Somalia kein Mensch auch nur einen klitzekleinen Gedanken an diese ‚Problematik‘ verschwendet?

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  4. Das Thema wird hoch dramaturgisiert. Man sollte dies genauso halten, wie bei Bilder von uns selbst. Keiner möchte von sich ein Foto auf FB haben, auf dem er in der Dusche oder halbnackt zu sehen ist. Es gibt aber viele ganz tolle Kinderbilder und da muss schon sehr weit ausholen und hier irgendeinen Missbrauch zu sehen.

    Das Argument „Facebook darf alle hochgeladenen Bilder kostenlos für eigene Zwecke wie Werbung nutzen.” kann man so auch nicht stehen lassen. FB wird kein Bild von irgendeinem User für Werbezwecke benutzen. Sicherlich ist dieser Absatz nicht besonders gut, aber FB sichert sich damit nur ab, um überhaupt Bilder im Auftrag von User posten zu können. Auch die bezahlten Werbeanzeigen der User können so überhaupt nur geschaltet werden.

    Generell sollte man mit Bilder im Internet immer vorsichtig sein und nicht jeden Blödsinn posten. Genauso wenig sollte man jeden Blödsinn glauben, der im Internet und gerade bei FB veröffentlicht wird.

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  5. Ist es denn so schwierig einfach nicht sein komplettes Leben auf Facebook auszubreiten. Kann ja jeder machen was er will. Allerdings, warum postet man solche Bilder? Wozu ist das nötig? Wen interessiert das. Letztendlich ist es reine Effekthascherei. Wäre es rein um Familie und gute Freunde auf dem Laufenden zu halten, gäbe es andere Wege.

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    • „Reine Effekthascherei“? Wenn man das Social Web als etwas versteht, wo ein digitales Abbild des Lebens stattfindet, dann sind Familen und Kinder einfach Teil davon. Mag ja sein, dass manche mit ihren Kindern „angeben“ wollen (warum auch immer), aber das für alle und jeden zu verallgemeinern, finde ich etwas gewagt.

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  6. Christine bringt es auf den Punkt. Den Postern geht es immer darum, mit ihren Kindern „anzugeben“. Natürlich: Alle Eltern sind stolz auf die eigenen Zwerge und die müssen daher gezeigt werden. Aber wer würde die Kinderschnappschüsse x Mal abziehen lassen und dann in der U-Bahn verteilen? Da käme man sich doch seltsam vor, nicht wahr? Also warum müssen die dann unbedingt auf Facebook? Die Oma und der Opa können sie auch anderen Wegen genauso bequem (oder sogar noch bequemer) bekommen.
    Und ja: Es IST den Kids später *peinlich* – sogar die Fotos, bei denen sie früher selbst bereits waren, sie zu posten.

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    • Genau solche Pauschalisierungen braucht es weder in realen noch in digitalen Aussagen! Ich finde den Artikel erfrischend und als einer der wenigen aus einer anderen Perspektive geschrieben. Ich persönlich habe eine grosse Familie und auch gute Freunde, welche nicht gerade um die Ecke wohnen. Daher eignet sich FB für mich sehr gut, um am Leben meiner Liebsten teilzunehmen und an unserem Leben teilhaben zu lassen. Ausserdem sollte man nicht vergessen, dass schon durch die PrivatsphäreEinstellungen einiges an Risiko minimiert werden kann – ebenso damit, welche Bilder ich online stelle. Klar kann ich (wie geschrieben) nicht davon ausgehen, damit jedes Risiko eines Bildermissbrauchs auszuschliessen – aber das kann ich im realen Leben ja auch nicht.

      Und von dem abgesehen: wieso „muss“ man Andere einfach mal pauschal verurteilen? Sollte nicht jeder erst mal bei sich selbst den Dreck vor der Türe beseitigen? Wir sind alles Menschen – und keiner ist perfekt. Gerade Eltern welche vorschnell andere verurteilen sollten sich das hie und da mal wieder in Erinnerung rufen!

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    • Wer hängt schon Bilder von seinen Kindern in der U-Bahn auf?

      Ihr Argument passt genau zu dem Artikel erwähnten schwarz/weiss Denken. Ich habe bei FB nicht nur die Wahl zwischen „kein Bild posten“ und „ich zeige die Bilder der ganzen Welt“. Schliesslich suche ich mir aus, welche Leute zu meinen FB-Freunden gehören und welche nicht. Wenn ich das Bild nur für diese Leute sichtbar mache, dann sind wir schon weit entfernt von der U-Bahn Aktion. Und mit ein wenig Mühe, kann ich mir die Leute noch weiter unterteilen und in Gruppen wie zB. Familie, Arbeitskollegen, gute Freunde usw. einteilen. So kann ich also die Verbreitung und die Anzahl Personen die das Foto sehen nochmals einschränken.

      Gerade in der heutigen Zeit in der sich Familien oftmals in alle Windrichtung verteilen und nicht wie früher max. ein Dorf weiter ziehen, kann FB ein interessantes Medium sein um sich auszutauschen.

      Wie am Ende des Artikels geschrieben steht. Man soll nicht wahllos alles posten und es für alle sichtbar lassen. Aber gegen ein überlegtes posten von Bildern, Texten usw. spricht sicher nichts dagegen.

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  7. Was ist denn aus der guten alten Egal geworden? Da können Bilder sicher verschickt werden. Sind wir nicht nur einfach ein wenig bequem geworden?!

    Und ich für meinen Teil fahre somit keine null gefahren Strategie. Ich zeige mein Kind. Aber nie mit Gesicht. Unser Kind gehört zu unsere Leben. Wenn wir was unternehmen ist es immer dabei, also auch auf Fotos. Wenn ich der Meinung bin, das ich dieses mit meinen Facebook Freunden teilen möchte das tue ich das. Jedoch sieht man mein Kind dann nur von hinten oder seitlich das man sein Gesicht nicht sehen kann.

    Ich würde behaupten rund 85% meiner Freunde in der Liste, das Gesicht meines Kindes noch nie gesehen haben. 15% kennen mein Kind persönlich. Der erste interessiert sich dafür gar nicht. Sie könnten ja danach fragen. Tun Sie aber nicht. Ich denke weil es eben Bilder in der timeline gibt. Das man das Gesicht nicht sieht wird den meisten vermutlich erst in ein paar Jahren auffallen!

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  8. Man kann auch einestellen wer welche Bilder sehen darf und man sollte überlegen wen man in seiner Freundesliste kennt und wen nicht, man sollte nicht jede Freundschaftsanfrage hirnlos annehmen, wenn man die Menschen nicht kennt, denn keiner außer dem Personenkreis, für den die Bilder freigegeben sind können dann die Bilder sehen… So kann man das „Risiko“ minimieren… Völlig ohne Risiko zu leben geht nun mal nicht wirklich, wie denn auch… Ich denke jeder sollte selbst entscheiden ob er Bilder hochläd. Ich habe meine Bilder nur für Freunde freigegeben, also kann kein anderer Personenkreis meine geposteten Bilder sehen… Weiter ist es wichtig Kinder nicht unbekleidet zu posten, aber warum sollte man einen schönen Schnappschuss auf dem Balkon beim Eintopfen helfen nicht den Freunden und Verwandten zeigen, wenn man die richtigen Einstellungen setzt, dann siehts auch kein anderer, also mal Facebook richtig einstellen, dann ist einem schon geholfen… Meine Kinder gehören nun mal zu mir und somit zeige ich sie auch, wenn ich Bilder öffentlich teile, weil sie gerade ein Nähprojekt zeigen, dann mache ich das Gesicht unkenntlich…

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    • Aber leider ist es so, daß die einstellungen der freunde nicht kontrolliert werden können. Sobald jemand aus der freundesliste das bild liked oder kommentiert, taucht das bild automatisch auf den timelines der freunde des freundes auf. Sorry, aber sobald das bild online ist, gibt es keine kontrolle mehr darüber. Besser so fotografieren, daß das gesicht nicht erkennbar ist.

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      • Das stimmt nicht. Wenn ich ein Bild nur für eine bestimmte Gruppe freigebe (zB Familie), dann wird dieses Bild ausserhalb dieser Gruppe nicht gesehen, ausser ich habe das Bild für die Öffentlichkeit freigegeben.

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  9. Schön, dass Sie versuchen das Thema strukturiert und nicht so hoch emotionalisiert wie üblich anzugehen. Das führt Sie dahin, ein paar eindeutige Nachteile, die mit harten Fakten belegt sind dem einzigen genannten Vorteil, nämlich dem emotionalen „Ich freue mich drüber“ gegenüberzustellen.
    Auf dieser Grundlage erfolgt dann ihre Bewertung, dass es für Sie ok sei Kinderfotos zu posten. Leider ist das dann doch wieder nichts als emotional. Schade!

    Das einzige weitere Argument was fällt ist der Vergleich mit der Risikobereitschaft im realen Leben. Dieses hinkt meines Erachtens. Wenn ich mich im realen Leben, auch mit Kinden, bewege, ist dieses -zumindest in unserem Rechtsstaat – durch Gesetze, Regeln und Normen, stark reguliert. Gesetzte sind für soziale Netzwerke und das Internet allgemein entweder nicht vorhanden, stecken noch in den Kinderschuhen und/oder können nicht richtig durchgesetzt werden. Auch Regeln und Normen, die für die meisten Menschen im persönlichen „analogen“ Leben selbstverständlich sind, werden z.B. bei Facebook häufig missachtet. Ich halte das „digitale“ Risiko damit für unkalkulierbar und bin daher nicht bereit es einzugehen.

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    • Danke für diesen Kommentar. Genau so sehe ich das auch. Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen was ins Netz gestellt wird aber wie beschrieben hat man eben keine Handhabe mehr darüber was damit geschieht, und nur zu glauben ich habe mich informiert da wird schon nichts passieren ist doch sehr blauäugig. So denken leider viele Eltern (ich als gelernte Erzieherin bekomme so etwas des öfteren mit wie leichtfertig mit Daten der Kinder im Internet umgegangen wird). Selbst Privatsphäre Einstellungen können einen davor nicht zu 100% schützen. Deswegen mein Fazit meine Pinnwand ist ´meine´ und wenn die lieben Kleinen dann Große sind können sie selbst entscheiden was mit ihren Daten und Bildern passiert. Ich würde es nicht toll finden wenn meine Kinderbilder im Netz zu finden sind. Deswegen werden meine Kinder auch selbst entscheiden dürfen wenn es so weit ist.

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  10. Vielen Dank für diesen wunderbaren Artikel, der zu 100% das widerspiegelt, was ich zu diesem Thema denke.
    Ich poste Bilder meines 5J und nutze sie auch gern für Blogartikel. Meine 13J frage ich immer, obwohl sie selbst ihre Selfies hundertfach bei WhatsApp hochlädt…
    Diese Verurteilung von Eltern, die Kinderbilder posten, geht mir genauso auf den Keks wie das rumgemaule, wenn man versucht, mit fem Blog ein bisschen Geld zu verdienen!
    Toll geschrieben!!

    Gruß – Auftragsmama

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  11. Finde ich einen guten Beitrag. Mir fehlt aber was. Wenn Eltern sich nur gleichviel Zeit nehmen würden um die Privatsphäre-Einstellungen auf Facebook zu beachten, wie diese die Kinder vom bösen Typ mit dem Auto warnen, dann wäre das Thema erledigt.

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  12. Ich finde den Beitrag gut. Letzendlich muss jeder selbst entscheiden ob er es möchte oder nicht. ICh arbeite in einem Bereich wo ich Bilder von Kindern nutzen muss und mirt die Erlaubnis der Eltern einhole. Ich will nicht wissen warum oder warum die Eltern es nicht wollen. Interessanterweise sagen viele Eltern nein und wenn man sich selber schlau macht sieht man im Netz was die selber hochladen. Abgesehen davon: die Bundesregierung legt einen Datenspeicher an, die Geheimdienste bedienen sich unseren Informationen wie sie lustig sind.. interssiert einscheinden keinen ;)

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  13. Dein Beitrag ist super und gut reglektiert. Verstehe deine Sicht sehr gut.
    Das Problem, das du vergisst ist einfach das simple Recht am eigenen Bild. Wenn man ein Tüpflischiisser (in der Schweiz ein Wort für kleinkariert) ist, kann man argumentieren, dass man die Rechte der Kinder missachtet. Ich bin leider so ein Tüpflischiisser bei meinen Kindern. Selbst wenn sie in 18 Jahren sagen: „Wär doch kein Problem gewesen, Mama.“ So will ich doch, dass sie diejenigen bleiben, die entscheiden, was mit rechtlich gesehen IHREN Bildern gemacht wird.

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    • Aber du entscheidest in ganz vielen Bereichen, was mit IHREM Leben passiert. In welcher Stadt sie leben, in welche Schule sie gehen, ob sie ein Instrument lernen oder nicht, Sport machen oder nicht, dick sind oder nicht … Man missachtet als Eltern nicht die Rechte der Kinder, wenn man Entscheidungen für sie trifft. Und Bilder zu posten oder nicht sind in diesem Kontext nun wirklich eine der harmlosesten Sachen, die man anstellen kann …

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  14. Noch ein paar Fragen oder Denkanstöße:

    1.
    „[…] kurioserweise können oder wollen viele nicht verstehen, dass es auch Vorteile gibt.
    Für mich ist der Vorteil ganz einfach: Kinderbilder sind etwas Schönes.“

    – Da ist aus den Vorteilen ganz schnell ein einziger, sehr subjektiver „Vorteil“ geworden. Wie sollen „viele“ das denn so verstehen?

    2.
    „Es geht um loslassen, um Freiraum, Selbständigkeit und Eigenverantwortung der Kinder – und darum zu akzeptieren, dass es ein Leben ohne Risiko einfach nicht gibt.“

    – Freiraum, Selbstständigkeit und Eigenverantwortung geben ihren Kindern die Möglichkeit ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Inwiefern ist das mit dem Posten von Bildern seitens der Eltern zu vergleichen?

    3.
    „Ich finde es es weder sinnvoll noch erstrebenswert, einen kompletten Lebensbereich aus der digitalen Welt heraushalten zu wollen.“

    – Teilen Sie Ihr Liebesleben online, mit Bildern? Die Geburt Ihrer Kinder? Warum nicht? Gibt es vielleicht doch sinnvolle Grenzen?

    Ich habe das Gefühl, dass Sie lediglich versuchen sich das Ganze schön zu reden.

    Ich denke auch, dass zu viel Hysterie in dieser öffentlichen Diskussion steckt. Wenn man für sich entscheidet Kinderbilder zu posten ist das doch ok. Ich finde auch, man sollte dafür nicht verurteilt werden.
    Aber wenn man versucht sich mit Scheinargumenten zu rechtfertigen und andere, die logisch argumentieren verurteilt, muss man sich meines Erachtens nicht wundern, wenn man nicht ernst genommen wird.

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    • Cooler Trick: Wenn nächstes Mal jemand anderer Meinung ist als ich, sage ich auch: deine subjektiven Argumente vs. meine objektiven, deine Scheinargumente vs. meine echten. Brauchst dich nicht wundern, wenn man dich nicht ernst nimmt im Gegensatz zu mir. Sehr subtil …

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  15. Ich habe Ihre Aussagen konkret in Frage gestellt. Daran ist nichts subtil.

    Meine Behauptung, dass Sie Scheinargumente verwenden basiert auf den genannten Widersprüchen. Diesen haben Sie bisher nichts entgegengesetzt.

    Die Bezeichnung als subjektiv war im Kontext Ihrer Aussage „Kinderbilder sind etwas Schönes.” Sehen Sie das anders?

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    • Ich rätsel immer noch, welches Ihre „objektiven“ Argumente gegenüber meinen „subjektiven“ sein könnten und ob es so etwas wie „objektive“ Argumente überhaupt gibt. Aber vielleicht helfen Sie mir mal mit einem Beispiel?

      Ansonsten sehen Sie Widersprüche, ich würde sagen, Sie haben mich nicht richtig verstanden (oder verstehen wollen). Was genau hat mein Liebesleben mit dem Thema zu tun? Wo habe ich behauptet, dass es keine sinnvollen Grenzen gibt? Wo versuche ich was genau schön zu reden? Wo verurteile ich jemanden, der logisch argumentiert?

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      • Gern ein Beispiel (auch wenn es teilweise eine Wiederholung ist):
        – Ihr (einzig) genannter „Vorteil“: “Kinderbilder sind etwas Schönes” ist eine subjektive Aussage. Der ich persönlich (ebenso subjektiv) zustimmen würde.
        – gängiges Gegenargument: mit der Übergabe von Fotos an facebook gibt man kostenlose Weiterverwertungsrechte mit. Dies trifft unabhängig von der betroffenen Person zu (objektiv).

        Auch die anderen Fragen waren bereits beantwortet:
        – Dass ich Sie nicht richtig verstehe oder verstehen möchte ist eine unbelegte Unterstellung
        – Dass Sie Ihr Liebesleben (als Beispiel) nicht veröffentlichen soll die Aussage widerlegen: “Ich finde es es weder sinnvoll noch erstrebenswert, einen kompletten Lebensbereich aus der digitalen Welt heraushalten zu wollen.”
        – Das gerade genannte Zitat widerspricht der (meines Erachtens sehr wohl sinnvollen) Grenze „einen kompletten Lebensbereich aus der digitalen Welt heraushalten“
        – Schön reden: ist nun (wie bereits genannt) eine subjektive Aussage meinerseits und bezieht sich auf den gesamten Artikel.
        – Verurteilung: „Dabei vergreifen sich nicht wenige im Ton, malen schön Schwarz-Weiß, wie wir das aus dem Social Web inzwischen gewohnt sind, und stilisieren Eltern zu Tätern und Kinder zu ihren Opfern.“

        PS. ich möchte nicht gegen das Posten von Kinderbildern argumentieren, sondern gegen Ihre inkonsistenten Aussagen.
        Am Ende sind unsere Meinungen gar nicht so verschieden. Meine: Jeder hat die Freiheit das zu posten, was er für richtig hält.

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      • Jetzt haben Sie mich komplett abgehängt. Sie sind eigentlich ungefähr meiner Meinung, nämlich dass es ok ist, Kinderbilder zu posten, wenn man das für richtig hält. Wie ich zu meiner Meinung komme, finden Sie inkonsistent. Wie Sie nun zu Ihrer kommen, die „gar nicht so verschieden“ von meiner ist, weiß ich gar nicht, zumal Sie vermeintlich objektive Gegenargumente bringen.

        Ist mir aber jetzt auch echt zu kompliziert und ein bisschen egal.

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    • „Das einzige weitere Argument was fällt ist der Vergleich mit der Risikobereitschaft im realen Leben. Dieses hinkt meines Erachtens. Wenn ich mich im realen Leben, auch mit Kinden, bewege, ist dieses -zumindest in unserem Rechtsstaat – durch Gesetze, Regeln und Normen, stark reguliert.“

      > Ihre Darlegung ist deutlich subjektiv und bedient sich ebenfalls keiner genauen Argumentation oder „Selbstdiskussion“.

      „Meine Behauptung, dass Sie Scheinargumente verwenden basiert auf den genannten Widersprüchen. Diesen haben Sie bisher nichts entgegengesetzt.“

      > Sind Ihre Argumente somit absolutistisch korrekt? Eine narzisstische Wunschkonstruktion.
      Laut Kant sind alle Ansichten „sinnlich“, dem der deutsche Idealismus gegenüber steht, der eine intellektuelle Betrachtungsweise vorsieht. Daraus schließend, sollte man „intellektuell“ (reflexiert) agieren, wobei dies alles sinnlich sein soll – ein Mensch bleibt ein Mensch. Ihre, meine und die aller anderen ebenfalls.

      „– Teilen Sie Ihr Liebesleben online, mit Bildern? Die Geburt Ihrer Kinder? Warum nicht? Gibt es vielleicht doch sinnvolle Grenzen?“
      > Diese Aussage kann man als Projektion Ihrer Fantasie sehen.
      Sarkasmus als Diktion wird oft mit Sachlosigkeit oder mit Instabilität (jeglicher Art) assoziiert.

      „Aber wenn man versucht sich mit Scheinargumenten zu rechtfertigen und andere, die logisch argumentieren verurteilt, muss man sich meines Erachtens nicht wundern, wenn man nicht ernst genommen wird.“
      > Argumente an seine eigene Sichtweise zu adaptieren hat nichts mit Logik, vielmehr mit Rechthaberei zu tun – den Fokus auf das eigene Ich, die eigenen Wertevorstellungen zu richten und unter Gebrauch der kognitiven Fähigkeiten zu agieren, zeugt nicht von Wissen oder Erkenntnis, ferner von (logischer) korrekter Argumentation, sondern von geistiger Unkreativität, ob nun des Eigenwillen oder der koginitiven Möglichkeiten halber – Sie erinnern mich an Kant, der meinte logisch zu denken, jedoch den Absolutismus seiner Selbst hervorhob, der durch die innere Logik gestützt wurde; der Prämisse geschuldet, anzunehmen, dass man keine andere Sichtweise bräuchte, um sich differenziert auszudrücken.

      1. – Da ist aus den Vorteilen ganz schnell ein einziger, sehr subjektiver “Vorteil” geworden. Wie sollen “viele” das denn so verstehen?
      > Der eine genannte Vorteil soll hier höchst wahrscheinlich exemplarisch sein (ein primär wichtiger Vorteil), was die elliptisch formulierte Verwendung des Plurals keineswegs aufhebt.
      Um es invers zu betrachten: Welchen nicht-subjektiven Vorteil hätte die Veröffentlichung eines Kinderbildes? Emotionen kann man generell gesehen, nicht irgendwo einkaufen oder bewusst einschalten wie ein Gerät; können Sie dies etwa empirisch widerlegen?

      Und meinen Sie allen Ernstes, dass jemand einen rein-analytischen und objektiv-nahen Beitrag in dieser Form verfassen würde?

      Auch die anderen Fragen waren bereits beantwortet:
      – Dass ich Sie nicht richtig verstehe oder verstehen möchte ist eine unbelegte Unterstellung

      Inwiefern widerlegt diese Begründung das Faktum, dass Sie diese selbst als logische Endlosschleife Ihrer scheinbaren Überlegenheit verwenden, da sie keinen anderen Schluss zulässt, als dass Sie Ihre Diktion als Werkzeug gebrauchen, welche offensichtlich sarkastisch und herablassend ist?
      Ihre rhetorischen Stilmittel haben keinen Gehalt gegenüber dem Inhalt (Ihrer dargelegten Aussage), mit welchem Sie im Einklang zu dem Inhalt Christian Buggischs stehen. Ihre rhetorischen Stilmittel pointieren allein die Logik – inhaltlich trifft Ihre Logik auf den „Satz vom Widerspruch“. Es können nicht beide gegenteiligen Aussagen richtig sein, wenn nur eine der beiden richtig sein sollte (Ihrer Aussage folgend); wenn Sie mit Christian Buggischs inhaltlicher Aussage überstimmen oder diese sich mit Ihrer nicht logisch ausschließt, können Sie – allein logisch gesehen – nicht richtig liegen, dass dies eine unbelegte Unterstellung sei, was man im Gegensatz zu Ihrem Versuch, die logische Endlosschleife als Argument anzuführen, sagen kann.
      Hier werden Inhalt und Form gnadenlos vermischt.

      – Dass Sie Ihr Liebesleben (als Beispiel) nicht veröffentlichen soll die Aussage widerlegen: “Ich finde es es weder sinnvoll noch erstrebenswert, einen kompletten Lebensbereich aus der digitalen Welt heraushalten zu wollen.”

      – Das gerade genannte Zitat widerspricht der (meines Erachtens sehr wohl sinnvollen) Grenze “einen kompletten Lebensbereich aus der digitalen Welt heraushalten”
      > Von der Öffentlichung moralisch-verwerflicher Situationen sieht der Großteil der Bevölkerung aufgrund ihrer Empathie, Privatsphäre (der Intimität), der Konventionen und aus anderen Gründen, ab. Zudem hat Christian Buggisch nicht definiert, welches Spektrum „Liebesleben“ umfasst – Liebe kann auf vielen verschiedenen, menschlichen Ebenen kommuniziert werden. Die Interpretation liegt beim Leser.

      – Schön reden: ist nun (wie bereits genannt) eine subjektive Aussage meinerseits und bezieht sich auf den gesamten Artikel.
      – Verurteilung: “Dabei vergreifen sich nicht wenige im Ton, malen schön Schwarz-Weiß, wie wir das aus dem Social Web inzwischen gewohnt sind, und stilisieren Eltern zu Tätern und Kinder zu ihren Opfern.”
      Ist die Meinung eines jeden Menschen unumschränkt? Ihre offensive, aggressive Stilweise wirkt nicht nur verurteilend, sondern gleichermaßen infantil, respektlos und provozierend, läge man sie auf eine Goldwaage.

      „PS. ich möchte nicht gegen das Posten von Kinderbildern argumentieren, sondern gegen Ihre inkonsistenten Aussagen.
      Am Ende sind unsere Meinungen gar nicht so verschieden. Meine: Jeder hat die Freiheit das zu posten, was er für richtig hält.“
      Entschuldigen Sie bitte, jedoch widersprechen Sie sich nun auf allen erdenklichen Ebenen.
      Zunächst gewichten Sie subjektive Argumente niedriger als jene, die mehr oder weniger objektiv sein sollen, später widersprechen sich Ihre Aussagen selbst, unter zur Hilfenahme von subjektiven Aussagen und am Schluss eröffnen Sie die prinzpielle Gemeinsamkeit Ihrer beider Ansichten, wobei die Logik und Subjektivität außer Acht gelassen wird.
      Von welchem Standpunkt Ihrer Argumentationen oder Erklärungen darf ich Ihnen jetzt folgen?

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  16. Danke für diesen post.
    Ich kann diese Klugsch…. auch nicht mehr ertragen. „Hilfe! Du zeigst Deine Kinder im Netz!“
    Ja! Tue ich und zwar mit Absicht, denn ich möchte zeigen, dass Down Syndrom nicht daran hindert ein normales leben zu führen.
    Ich frage mich, wie soll ich das Bild von Down Syndrom in der Gesellschaft ändern ohne bilder von einem Kind mit Down Syndrom zu zeigen? Geht nicht, also….
    Zusätzlich machen meine Kids auch noch Werbung im Netz für klamottenschnittmuster und haben die Kinder im Jako-o Katalog verpixelte Gesichter? Nein! Haben sie auch nicht, also….?
    Ich mag nicht beklugscheißt werden, auch nicht von hysterisch gewordenen Polizisten denen evtl. gerade langweilig war oder die auch mal ein paar likes wollten.

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  17. Was mir auffällt: Es wird nie – auch von Dir nicht – unterschieden zwischen öffentlichem und eingeschränktem Teilen. Ich bin strikt gegen das öffentliche Teilen von Kinderbildern auf Facebook, denn ich würde die Fotos meines Kindes auch nicht mitten in Mainz an eine Litfasssäule schlagen, damit Passanten sich im Vorbeigehen daran erfreuen können und ich somit gänzlich die Kontrolle verliere, wer am Ende was mit den Bildern macht.

    Und ich weiß auch nicht, was z. B. in 20 Jahren aus social media geworden ist, was für einen Stellenwert wird virtuelles Leben für uns haben? Also was ist mit Kleinkinderbildern in 20 Jahren? Oder 30 oder 50, wenn die jetzt Fotografierten und öffentlich zur Schau gestellten Baby selbst mal groß sind.

    Ich brauche auch kein öffentliches Posten auf Facebook, um dass entfernt lebende Verwandtschaft die schnuckeligen Kleinen aufwachsen sieht – meine Güte, es gibt unter andererem E-MAILS und auch die Möglichkeit über Cloudsysteme mit eingeschränktem Zugriff der Verwandtschaft Kinderbilder zugänglich zu machen. Wir haben früher auch nicht wöchentlich Briefe mit Fotoabzügen an die Erbtante in Amerika geschrieben…

    Und ja, ich achte die Persönlichkeit meines Kindes und poste keine Fotos, nicht ohne Einwilligung und die kann ich bei Babys nun mal nicht vorauseilend einholen, auch wenn ich zigfach gesetzlich dazu berechtigt bin. Und ja, ich sehe Werbung mit Babys und Kleinkindern durchaus kritisch aus den angeführten Gründen.

    Wenn schon geteilt wird, dann bitte in einem eingeschränkten Kreis, so wie man früher eben das Album mit den Babyfotos beim Sonntagsnachmittagskaffee herumgereicht hat – aber eben an anwesende Freunde und Verwandte und nicht an die halbe Welt.

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    • Da hast du aber einen sehr großen Optimismus, dass die Einschränkung tatsächlich nicht dazu führt. dass mit den Kinderbildern „irgendwas“ passiert, was nicht gewollt war. Das ist ja wohl klar, dass weder die Einschränkung der Nutzergruppe noch eine Einschränkung auf E-Mail noch sonst irgendwas dazu führt, dass die Bilder „sicher“ sind. Ich gehe noch einen Schritt weiter: Auch das Fotografieren mit Smartphone und der Backup der Bilder in der iCloud oder anderswo ist, wenn man nur in Risiken denken will, unverantwortlich. Meine persönliche Chancen-Risiken-Bewertung hat eben ergeben, dass ich so agiere wie oben beschrieben.

      Und ich achte die Persönlichkeit meiner Kinder auch, allerdings treffe ich viele Entscheidungen für sie, und die meisten davon sind deutlich gravierender als die Frage, ob ich ein Bild poste oder nicht. Zum Beispiel ob ich sie zum Religionsunterricht anmelde oder nicht und wenn ja zu welchem. Komisch, dass darin niemand einen beklagenswerten Eingriff in die Persönlichkeitsrechte sieht.

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  18. Doch, ich sehe das so – also die Anmeldung zum Religionsunterricht. Und ich habe das damals gemeinsam mit meiner Tochter entschieden und nicht FÜR sie.
    Und Onkel Herbert kann mir auch ein geklebtes Bild aus dem Album klauen, wenn ich gerade nicht hingucke – es geht mir um Risikominimierung. Man kann den Kreis derer, die bei Facebook ein Foto sehen können, so stark eingrenzen, dass da am Ende nur noch ich und eine weitere Person dabei ist – aber wie gesagt halte ich facebook und andere soziale Medien für absolut verzichtbar, um andere an meinen Kinderbildern teilhaben zu lassen.
    Aber ich kann sehr gut damit leben, dass wir hier nicht einer Meinung sind und Du sicher auch ;)

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