Social Media Kompetenz

Dass ein Richter aus Rostock eine gewisse Bekanntheit über Facebook erlangt, kommt ja eher selten vor. Wenn er aber ein privates Bild von sich postet, auf dem er ein T-Shirt mit der Aufschrift „Wir geben Ihrer Zukunft ein zu Hause: JVA“ trägt, hat das Konsequenzen …

Ganz konkret wurde ein strafrechtliches Urteil des Richters wegen Befangenheit vom Bundesgerichtshof kassiert. Was vermutlich als Scherz gedacht war, entwickelt sich zum Kommunikations- oder besser gesagt Reputations-GAU für den Richter und darüber hinaus für die Rostocker Justiz.

„Wie kann man nur so blöd sein!“, war der Tenor der meisten Kommentatoren. Doch das greift meiner Meinung nach zu kurz. Wir Social Media-Junkies tun uns mit diesem Urteil leicht, doch in Wahrheit wirft der Fall ein Licht auf die Medienkompetenz, genauer gesagt: Social Media Kompetenz in diesem Land. Denn offensichtlich war sich besagter Richter über die „systemtheoretischen Besonderheiten“ sozialer Medien, wie Prof. Peter Kruse das so treffend genannt hat, nicht im Klaren: hohe Vernetzungsdichte, hohe Spontanaktivität, kreisende Erregungen.

Mit welchen Maßnahmen sich die Medienkompetenz steigern lässt und was die Rostocker Justiz hätte tun können – dazu haben ich dem Fachanwalt für IT-Recht Martin Schirmbacher ein Interview gegeben, das ihr hier lesen könnt, wenn ihr möchtet.

 

3 Gedanken zu “Social Media Kompetenz

  1. Von Beruf aus un-cool?
    Dank sozialer Medien wird nun so mancher privater Spaß (Selbstirronie, etc.) öffentlich. Wer deshalb aus beruflichen Gründen darauf verzichtet, wird dagegen als Spießer bezeichnet.

    Wollen wir nun freudlose Welt, oder können wir mit solchen Späßen umgehen?

    Gefällt 1 Person

Und jetzt sag deine Meinung:

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..