In der Nähe des Tals gibt es eine Insel, auf der Riesen leben, die dreißig oder vierzig Ellen groß sind. Sie tragen keine Kleider, sondern haben Felle von Tieren umgebunden. Sie essen kein Brot, sondern nur rohes Fleisch und trinken nur Milch, da sie viel Vieh haben. Sie haben Schafe, die so groß sind wie unsere Ochsen. Sie besitzen auch keine Häuser.
Menschenfleisch schmeckt ihnen besser als anderes Fleisch. Niemand geht auf dieser Insel an Land. Doch selbst wenn ein Schiff in der Ferne vorbeifährt, laufen die Riesen so weit sie können ins Meer, und wenn sie das Schiff ergreifen, ist es verloren. Ich habe selbst gesehen, wie sie Menschen gefangen genommen und bald danach gegessen haben.
Unweit liegt eine weitere Insel mit gar bösen Bewohnern. Wenn sie einen Menschen im Zorn ansehen, der nicht von dieser Insel stammt, so muss er sterben, als hätte ihn ein Basilisk angesehen.
Item gibt es dort eine weitere Insel, auf der folgende Gewohnheit herrscht: Wenn eine Jungfrau heiratet, lässt man zunächst einen anderen Mann bei ihr liegen, der ihr die Jungfräulichkeit nimmt. Dafür bekommt er eine Belohnung.
In jedem Dorf gibt es zwei oder drei Männer, die nichts anderes tun, sie heißen Cardiberis, was so viel bedeutet wie ›die verzagten Narren‹. Denn die Bewohner der Insel halten diese Tätigkeit für gefährlich und glauben, dass man dabei sein Leben riskiert.
Wenn aber der Mann seine Frau in der nächsten Nacht immer noch als Jungfrau vorfindet, so klagt er über den, der bei ihr gelegen ist, wie über einen Todfeind und sagt, er hätte ihn um sein Leben gebracht. Später bewachen sie ihre Frauen, da sie nicht wollen, dass diese mit jemandem reden.
Wir fragten sie, warum sie diese Gewohnheit haben. Und sie antworteten, dass vor alten Zeiten etliche gestorben seien, die den Jungfrauen ihre Unschuld genommen hatten. Denn die Frauen hätten Schlangen in ihrem Leib gehabt. Daher lassen sie dies vorher einen anderen ausschließen, bevor sie es selbst versuchen.
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