Eine Villa für Jeff Bezos

Ich mag am Bloggen ja so manches. Zum Beispiel diese seltenen kuriosen Momente, in denen du dir denkst: Das kann jetzt nicht wahr sein …?!

Heute war wieder so ein Moment. Ich erhielt einen Anruf von einem Herrn, er hätte eine Frage zum Amazon-Chef Jeff Bezos.

(Zur Erklärung: Als der Skandal um die Behandlung von Leiharbeitnehmern bei Amazon öffentlich wurde, habe ich ein fiktives Interview mit Jeff Bezos geführt und ihm dabei Zitate von Götz Werner, Chef der Drogeriemarktkette dm und Philanthrop, in den Mund gelegt. Eine Satire also, was in meinem Blog-Beitrag auch sehr deutlich wurde.)

Jedenfalls sagte der Herr nun am Telefon, er habe gesehen, dass ich ein Interview mit Jeff Bezos geführt hätte und ob ich ihm dessen E-Mail-Adresse geben könnte. Er sei nämlich Immobilien-Makler und hätte sehr, sehr hochwertige Immobilien zu verkaufen und könnte sich vorstellen, dass ein vermögender Mann wie der Amazon-Chef sich dafür interessiert. (Ich vermute: Wer sich eine Zeitung wie die „Washington Post“ kauft, kann auch noch ein paar Villen gebrauchen, so die Immobilien-Makler-Logik.)

Ich erwiderte, das sei ja interessant, aber ich hätte Herrn Bezos gar nicht wirklich interviewt. „Das Ganze war eine Satire.“

Aha, so mein Anrufer, aber ob ich ihm nicht trotzdem die Adresse geben könnte. „Natürlich können wir auch über eine finanzielle Beteiligung im Erfolgsfall reden.“

„Nein, tut mir Leid, kann ich nicht. Sorry. Wirklich.“

„Na gut, trotzdem danke fürs Gespräch. Aber das Interview war wirklich schön.“

Hach …

Bildnachweis: Thomas Max Müller / pixelio.de

5 Gedanken zu “Eine Villa für Jeff Bezos

  1. Amüsante Geschichte – allerdings auch wieder mal ein Hinweis darauf, dass nicht jeder in der Lage ist, Ironie zu erkennen. Und Maschinen schon gleich gar nicht.

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