Lügenpresse – das Unwort des Jahres 2014

„Lügenpresse“ – dieser dumme, falsche und vorbelastete Begriff ist das Unwort des Jahres 2014. Aus diesem Anlass hat mich NDR Kultur zur historischen Verwendung des Begriffs interviewt …

Schon im Dezember hatte ich – wohl als einer der ersten – auf die Verwendung des Begriffs „Lügenpresse“ in völkischen und nationalsozialistischen Zeiten hingewiesen. Dieser Beitrag machte die Runde, bekam viel Aufmerksamkeit und lockte allerhand Spinner und Verschwörungstheoretiker in den Kommentarbereich dieses Blogs. Der Beitrag wurde auf publikative.org, dem Blog der Amadeu Antonio Stiftung, gerebloggt und erschien in modifizierter Form als Kommentar in der Berliner Wochenzeitung Der Freitag.

Luegenpresse-TweetGestern schließlich, nachdem Sprachwissenschaftler den Begriff zum „Unwort des Jahres“ gekürt haben, habe ich dem NDR ein Radio-Interview zum Thema gegeben, das ihr hier nachlesen oder nachhören könnt. Ich erläutere, wie alt der Begriff ist, wer genau damit in der Vergangenheit gemeint war und diffamiert wurde und welche Rolle er in der NS-Zeit spielte. Gesprochenes Wort zum Nachlesen klingt immer ein bisschen torkelig, aber egal.

Ich bekenne freimütig: Ich bin damit einer der im Web kritisierten Lügenexperten, die in der Lügenpresse über den Begriff Lügenpresse reden. Es ist, wie’s ist.

20 Gedanken zu “Lügenpresse – das Unwort des Jahres 2014

  1. Na Gottseidank, das war knapp. Da haben wir die Kurve ja gerade nochmal gekriegt und ein neues ‚Unwort‘ dank Herrn Buggisch noch dazu.
    Denn so bescheiden müssen Sie nicht sein, Herr Buggisch, – Sie WAREN der Erste, sonst hätte der NDR doch gar nicht angerufen.

    Aber finden Sie es nicht selbst etwas merkwürdig, dass die Erklärbären des Märchenblätterwaldes bei all der geballten Kompetenz erst Sie dazu gebraucht haben, die Geschichte eines Schimpfwortes zu recherchieren und seither fleissig voneinander abschreiben?

    Na, wenigstens weisen Sie im Interview nun darauf hin, dass ‚Lügenpresse‘ von extremen Strömungen aller Couleur verwendet wurde, wenn auch nur in einem Nebensatz. Schade auch, dass ich diese ‚Vertonung‘ Ihres Blog-Artikel von meiner GEZ-Maut mitfinanziere.
    Nun, dafür lassen Sie auch meine Kommentare stehen, was ich Ihnen durchaus hoch anrechne und was in unserer ‚Medienvielfalt leider nicht mehr selbstverständlich ist..

    Leider waren Ihre Antworten auf meine Kommentare bisher nur wenig aussagekräftig:
    2x sinngemäss „Was wollen Sie denn, ich schreib nur vor mich hin“
    1x Hinweis auf einen Rechtschreibfehler

    Nach der Lektüre Ihres Interviews bin ich übrigens auf einen interessanten Kommentar unter einem NDR Beitrag zur „Unwortwahl“ gestossen (ist #6 ):

    „Als Sprachwissenschaftlerin, die noch an einer richtigen Universität studiert hat und seit fast 30 Jahren in der Privatwirtschaft tätig ist, distanziere ich mich ausdrücklich von der Aussage, daß „Sprachwissenschaftler“ die Wahl getroffen hätten.
    Diese Wahl hat mit Wissenschaft rein überhaupt nichts zu tun, sondern beruht auf Propaganda, Demagogie und Lügen.
    Bei den Juroren handelt es sich um willfährige, zum Teil vom Staat verköstigte Universitätsangestellte (Wissenschaftler möchte ich sie nicht nennen), die ihrem Brötchengeber das Wort reden.
    Sie sollten allerdings bei aller Selbstverliebtheit nicht vergessen, daß am Ende der Alimentationskette die Steuerzahler stehen. Das sind die, die hart arbeiten und längst angefangen haben, sich gegen das System aufzulehnen.“

    https://www.ndr.de/kultur/Lichtgrenze-Nur-das-Wort-des-Halbmonats,unwortdesjahres104.html

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    • Nach der Lektüre Ihres Interviews bin ich übrigens auf einen interessanten Kommentar unter einem NDR Beitrag zur “Unwortwahl” gestossen (ist #6 )

      Die Dame plustert sich auf, hat aber nichts Sinnvolles zu sagen. Erstens haben tatsächlich Sprachwissenschaftler die Auswahl getroffen (vier der fünf Jurymitglieder sind Sprachwissenschaftler, der fünfte ist Journalist, der sich u.a. mit Gesellschafts- und Sozialpolitik beschäftigt. Die Anwürfe gegen die Jurymitglieder sind hanebüchen, die Unterstellung, die Wahl sei „gesteuert“ ebenso.

      Der ganze Kommentar ist unsäglich, nicht interessant.

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    • Doch, das hat sie behauptet. Sie schreibt: Als Sprachwissenschaftlerin (…) distanziere ich mich ausdrücklich von der Aussage, daß “Sprachwissenschaftler” die Wahl getroffen hätten.

      Was soll das heißen, wenn nicht „Das sind gar keine Sprachwissenschaftler“? Und was ist Ihrer Meinung nach der Unterschied zwischen der Behauptung, die Jury bestehe nicht aus Sprachwissenschaftlern und Ihrer Aussage, sie erkenne die Juroren nur nicht als Sprachwissenschaftler an? Verstehe ich nicht.

      Die Unwort-Wahl doof, überflüssig oder schlimm zu finden ist legitim (ich kann mit der Veranstaltung auch nicht so wahnsinnig viel anfangen). Und an der Unbefangenheit der Jury zu zweifeln ist natürlich auch erlaubt. Aber was für eine Befangenheit soll denn da geherrscht haben?

      Damit insinuiert sie eine wie immer geartete „Steuerung“ der Entscheidung, als hätte das Propagandaministerium spezifische Vorgaben gemacht, die die vom Steuerzahler ausgehaltenen Strohköpfe natürlich willfährig ausgeführt haben. Da sehe ich nicht, wer da irgendeinen Nutzen draus ziehen könnte.

      Dass viele Leute ihr Unbehagen teilen, ist schon klar. Sonst würden nicht so viele bei den diversen *GIDAs mitlaufen. Aber bloß weil viele was denken, liegen sie damit noch lange nicht richtig.

      Der verlinkte Text über die Wiederholungstäter, ja, der schrammt auch hart an der Schmerzgrenze entlang, sprachlich wie inhaltlich. Aber das halte ich aus :)

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      • Sie scheint deren wissenschaftliche Arbeit in Frage zu stellen und sieht sechs der Juroren als staatlich bezahlte Lehrstuhlinhaber an, die „…ihrem Brötchengeber das Wort reden….“.
        Soweit möchte ich gar nicht gehen – mir scheint, dass die Herren aus einer tagesaktuell angepassten, vor political correctness triefender ‚Betroffenheit‘ entscheiden. Im aktuellen Fall scheint mir darüber hinaus die Stimme/das Voting des Journalisten zumindest ‚erahnbar‘ gewesen zu sein.

        In den öffentlich rechtlichen Medien gibt es tatsächlich eine Art Steuerung, denn da sitzen Politiker und Funktionäre mit im Rundfunkrat.

        Aber in unserem heutigen politischen und gesellschaftlichem Klima ist staatliche Gleichschaltung der Medien, wie Ende ’34, gar nicht mehr nötig. Da wird eine Art ’stiller Konsens‘ gebildet. Den Rest erledigt der vom Deutschen Presserat erstellte „Pressekodex“. Darin wird unter anderem festgelegt, was man vor Veröffentlichung gefälligst zu verschweigen hat, damit wir Dummchen nicht auf falsche Ideen kommen:
        http://www.presserat.de/pressekodex/pressekodex/#panel-ziffer_12____diskriminierungen
        Und dass öfters mal Chefredakteure von Politikern und Amtsinhabern angerufen werden, ist belegt. Siehe Wulff und Bild. Hier wurde das alles öffentlich, weil Wulff den Fehler gemacht hat, Diekmann offen zu drohen. Sonst hätten wir auch von diesem Telefonat nichts erfahren.

        Erinnern Sie sich noch an ‚Döner-Morde‘? Unwort des Jahres 2011?
        Von der Presse erfunden, an den Leser gebracht und dann, als sich das wahre Ausmass der NSU-Taten herausstellte? Kein Wort der Entschuldigung für diese grauenhafte Worthülse, nein, plötzlich war die Öffentlichkeit schuld – and to blame

        Spiegel titelt Ende letzten Jahres: „Die schleichende Islamisierung Deutschlands“
        SPON hat die letzten Wochen jeden, aber auch jeden letzten Volontär zur ‚Großen Schreibe Gegen Islamophobie‘ mobilisiert – schreibt also gegen Ängste an, die die Schwester erst gerade noch geschürt hat.
        Einerseits Auflage, andererseits den Leser zum ‚besseren Menschen‘ erziehen zu wollen – so kackfrech muss man erst einmal sein.

        Focus dagegen kommt nach anfänglicher Hysterie immer schnell wieder auf die einzig wirklich wichtige Sache. Ich bin der festen Überzeugung, am Jüngsten Tag lautet die Schlagzeile der Sonderausgabe: „Heute Weltuntergang! So retten Sie Ihr Geld!“ ;-D

        Sie merken: momentan hat der Berufsstand des ‚Berichterstatters‘ bei mir kein sehr hohes Ansehen. Migrantenkriminalität, Islam, Terrorismus, Merkel, PEGIDA – die Medien sind Teil des Problems.

        BTW: Das Unwort des Jahres 2010 war ‚alternativlos‘.
        Muss Mutti jetzt jedesmal nach Verwendung einen Heiermann in die Kaffeekasse werfen?

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      • Sie scheint deren wissenschaftliche Arbeit in Frage zu stellen (…)

        Das tut sie, aber inwieweit sie dazu qualifiziert ist, kann ich nicht beurteilen. Und ich bezweifle, dass sie die Publikationen der Juroren gelesen hat, dass sie sie bewerten kann und das auch tatsächlich getan hat. Auf mich wirkt es so, als wolle sie die Juroren diskreditieren, weil sie deren Unwortwahl ablehnt bzw. weil sie sich und Gleichgesinnte durch die hinter der Wahl von Lügenpresse zum Unwort stehende Einstellung verunglimpft sieht.

        Sprachwissenschaft kommt da überhaupt nicht zum Tragen, zumal die Wahl des Unwortes ja ein eher politisches Ereignis ist, kein wissenschaftliches.

        ***

        Die Art, wie die verschiedenen *GIDAs den Begriff Lügenpresse verwenden, finde ich verwerflich. Jede missliebige Meinung wird als Auswuchs der „Lügenpresse“ abgetan. Sie sprechen nicht mit der Lügenpresse, jammern aber, dass sie (angeblich) verzeichnet und unfair dargestellt werden. Das ist gleichzeitig aggressiv, verächtlich und larmoyant. Insofern ist „Lügenpresse“, so wie es bei den *GIDAs verwendet wird, (ganz unabhängig von der Unwortwahl) ein Unwort, insofern gehe ich mit der Jury-Entscheidung konform.

        Damit will ich nicht sagen, dass die Presse nicht ihre Fehler macht. Es scheint tatsächlich bezüglich einer Reihe von Themen Tendenzen zu mehr oder weniger schmalen „Meinungskorridoren“. Die Medien haben geben jede Menge Anlass zur Kritik (hier zum Beispiel), aber das macht nicht gleich die gesamte Berichterstattung wertlos oder verlogen.

        Was sie gegen Ziffer 12 des Pressekodexes haben, verstehe ich nicht. Ich finde es erstrebenswert, wenn die Presse möglichst ohne sprachliche Diskriminierung berichtet. Ich will sachliche Berichterstattung statt Hetze, Information statt Kampfschriften.

        Bei Spiegel und SPON liefern Sie übrigens ein hübsches Beispiel dafür, dass eben keine freiwillige, vorauseilend gehorsame „Gleichschaltung“ der Medien vorliegt – zwei Redaktionen eines Hauses nehmen deutlich verschiedene Standpunkte ein, das dürfte nach der Gleichschaltungstheorie nicht sein, oder?

        Jedenfalls haben Sie den Focus sehr schön charakterisiert, genau so läuft das dort :D

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      • Das tut sie, aber inwieweit sie dazu qualifiziert ist,(…)

        Über die Qualifikation der Dame können Sie zwar nichts sagen, sprechen sie Ihr aber schon mal vorsichshalber ab. Tja. wenn man/frau auch nicht den Link zur Diplomarbeit in der Signatur hat….

        (…)weil sie deren Unwortwahl ablehnt bzw. weil sie sich und Gleichgesinnte durch die hinter der Wahl von Lügenpresse zum Unwort stehende Einstellung verunglimpft sieht.

        Aber über ihre ‚Einstellung‘ bzw. ‚Gesinnung‘ wissen Sie ja genau Bescheid.

        Sprachwissenschaft kommt da überhaupt nicht zum Tragen, zumal die Wahl des Unwortes ja ein eher politisches Ereignis ist, kein wissenschaftliches.

        Und hier kommen Sie ja selbst zu dem Schluss, dass das alles Propaganda.Tinnef ist, der mit Wissenschaft nichts zu tun hat und man deswegen auch keine ‚Publikationen bewerten‘ , oder mit Diplomen wedeln muss.
        Eigentlich geben Sie ihr hier sogar recht.

        +++

        Es wurde zuerst damit begonnen, die Demonstranten in der Presse zu demontieren, erst dann wurden Interviews verweigert und das Pöse Wort gerufen. Klare Kausalkette.
        Und das ‚angeblich‘ können Sie sich angesichts der Tatsache, dass der vorbestrafte, verkokste Puffgänger Friedmann unmittelbar nach den Pariser Anschlägen im Fernsehen ungehindert sagen kann: „PEDIGA ist ein Angriff auf die Pressefreiheit!“, dann IST das Verzeichnung. Ohne ‚angeblich‘, aber dafür um 180 Grad.

        Was sie gegen Ziffer 12 des Pressekodexes haben, verstehe ich nicht.

        Ziffer 12 ist vollkommen ok. Ziffer 12.1 wäre das auch, wenn der Artikel nicht völlig selektiv eingesetzt würde. Denn die ‚ethnische Zugehörigkeit‘ (auch so eine Worthülse) wird nur bei einem bestimmten Kulturkreis weggelassen. Somit erfasst der Leser doch wieder die Ethnie und ab hier wird es lächerlich.
        Sie wollen keine Hetze in den Medien? Sie erleben sie gerade. Über 20.000 Menschen werden zu gemeingefährlichen Irren gestempelt, die mit gehobenem Arm in Stechschritt Fackelzüge abhalten und ‚ihre wahre Gesinnung herausbrüllen‘ Und das haben Sie ja auch schon verinnerlicht.
        Geben Sie es zu. Sie und ich wissen gar nichts über diese Leute, was wir nicht aus den Medien erfahren. Trotzdem wird gewertet und ge- bzw. verurteilt, was das Zeug hält.

        Was Sie so schön euphemistisch ‚Meinungskorridor‘ nennen, nenne ich Zensur. Und nein, Medien können nicht ‚etwas unglaubwürdig‘ sein und weiter Existenzberechtigung haben.
        Und der neue Dreh der Märchenblätter, den Vertrauensverlust jetzt dem Leser anzulasten, ist einfach nur unverschämt, scheint aber in den Zeitgeist zu passen.

        Bei Spiegel und SPON liefern Sie übrigens ein hübsches Beispiel dafür, dass eben keine freiwillige,(…)

        Als die besagte Print-Spiegel Ausgabe erschien, waren die *GIDAs noch kein Thema. ;-)

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      • Stimmt, ihre Einstellung kenne ich nicht, ich sehe aber, in wessen Kerbe sie schlägt. Sie nicht? Und wenn jemand, der mal studiert hat einfach mal mirnichts dirnichts einer handvoll aktiver Sprachwissenschaftler, darunter mehreren Professoren die Qualifikation abspricht, muss sich selbst auch Fragen nach ihrer eigenen Qualifikation gefallen lassen. Für die haben wir nur ihr Wort, dass sie mal an einer richtigen Universität studiert hat (damit unterstellt sie übrigens den Juroren, dass die nicht an einer richtigen Uni studiert haben). Und selbst wenn sie einen sprachwissenschaftlichen Abschluss hat, wer weiß denn, als was sie seit fast 30 Jahren in der Privatwirtschaft tätig ist?

        Und hier kommen Sie ja selbst zu dem Schluss, dass das alles Propaganda.Tinnef ist

        Nein, ich habe damit nicht die Veranstaltung als Propaganda oder Tinnef bezeichnet, sondern gezeigt, dass die Diffamierung der Dame ins Leere läuft. Es handelt sich bei der Wahl nicht um eine sprachwissenschaftliche Veranstaltung, sondern um eine politische. Ob die Juroren „ordentliche“ Sprachwissenschaftler im Sinne der Kommentatorin sind, ist da nicht besonders wichtig.

        Es geht bei der Wahl darum, ein Wort auszusuchen, das im öffentlichen Raum zur Diffamierung, Hetze oder in sonstwie destruktiver Weise verwendet wird. Dazu ist es nützlich, wenn man sich mit Sprache und dem Zusammenspiel von Sprachgebrauch und gesellschaftlichen Entwicklungen und so Sachen auskennt. Daher nimmt man Sprachwissenschaftler (und die Aufgabenschwerpunkte der Juroren passen dazu). Der sprachwissenschaftliche Hintergrund macht Sinn, auch wenn sie bei der Wahl nicht im engeren Sinne sprachwissenschaftlich tätig waren.

        Wieso die Wahl deswegen Propaganda sein soll, erschließt sich mir nicht. Die Juroren sind bei dieser Privatveranstaltung nicht weisungsgebunden, sie führen niemandes Auftrag aus, sondern entscheiden selbst. Die Entscheidung selbst kann man schlecht, falsch, doof finden, weniger legitim wird sie dadurch nicht. Zumal die Begründung für die Wahl gerade dieses Wortes schlüssig ist.

        ***

        Die Demonstranten muss man übrigens nicht demontieren und zu gemeingefährlichen Irren erklären. Das tun die mit großem Eifer selbst. Ein Drittel hat an der Umfrage teilgenommen, das waren die Gebildeten, die noch ein wenig denken. Zwei Drittel der Angefragten hat nicht mitgemacht. Das werden die gewesen sein, die solche Äußerungen raushauen: “Der is auf Crack aussem Fenster gefallen.Punkt”. Lesen Sie das mal, das ist eine sehr unschöne Sammlung von rassistischem, fremdenfeindlichem Dreck. Da muss keine Lügenpresse mehr lügen, die Leute entlarven sich selbst. (Und die Interviews haben die PEGIDA-Leute verweigert, die weigern sich doch, mit der „Lügenpresse“ zusammenzuarbeiten!)

        Sie wissen offenbar nicht, was Zensur ist. Die „Meinungskorridore“, von denen ich schrieb, sind keine Zensur, sondern das un- bis halbreflektierte Nachplappern von Modemeinungen von Seiten der Medien, zum Beispiel bezüglich Israel und Gaza. Dass es Versuche von Politikern gibt, Druck auf die Medien auszuüben, ist klar. Aber in den wenigsten Fällen dürften die damit durchkommen. Dafür hat alleine die Bild zu viele Politiker zu böse durch den Kakao gezogen. Da lasse ich mir nicht einreden, dass die sich um Vorgaben aus Berlin scheren.

        Warum ist es übrigens von Belang, dass Friedman ein „vorbestrafter, verkokster Puffgänger“ ist? In Bezug auf den ebenfalls vorbestraften, ebenfalls verkoksten Schläger und Ex-Knacki Bachmann verwahren sich PEGIDA-Leute gern gegen solche Äußerungen, Tenor: Man solle doch sehen, was der jetzt Gutes tut, statt ihm seine früheren Ausrutscher nachzutragen.

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      • Die Demonstranten muss man übrigens nicht demontieren und zu gemeingefährlichen Irren erklären. Das tun die mit großem Eifer selbst. Ein Drittel(…)

        Soso, und wo haben Sie Ihre Zahlen her?

        Das werden die gewesen sein, die solche Äußerungen raushauen(…)

        Vermutung, Spekulation, „man weiß es nicht genau…“ Ihre eigene Wortwahl verrät Sie hier.
        Nun, Zu Ihrem Link zur ultralinken und auf einem Auge blinden Amadeu Antonio Stiftung:
        1. Wo stellen Sie bei dieser wirren unbelegten Screenshotsammlung einen Bezug zu den Demonstranten her?
        2. Die Stiftung will vor allem Gelder aus dem staatlichen „gegen Rechtsradikalismus“ Font.

        In Bezug auf den ebenfalls vorbestraften, ebenfalls verkoksten Schläger und Ex-Knacki Bachmann verwahren sich PEGIDA-Leute gern(…)

        Ich bin erstens keiner von ‚den PEGIDA-Leuten‘, das ist räumlich schon allein zu weit weg, und zweitens habe ich es aus genau diesem Grund so geschrieben. Und weil Sie schon darauf hinweisen: ich finde/fand dieses Herauskehren der Vorstrafe gerade aus links-grüner Ecke besonders widerlich, da diese Hetzer normalerweise das Banner der ‚Resozialisierung‘ auf der Fahne tragen.

        Sei es, wie es sei – die aktuelle Hexenjagt sehe gottseidank nicht nur ich so, wie sie ist.
        Ich nehme an, der ehemalige Chefredakteur der ‚Wirtschaftswoche‘ und Preisträger des Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik ist auch Ihrer Ansicht nach über alle Zweifel erhaben, ein Extremist oder gar rechtsradikal zu sein:

        http://www.rolandtichy.de/tichys-einblick/pegida-die-schweigsamen-und-das-laermen-der-medien/

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      • Von Stefan Niggemeier, der sicher als jemand, der allen möglichen Medien regelmäßig auf die Finger klopft und sich dadurch wohl ein gewisses Maß an Glaubwürdigkeit erarbeitet hat und sicher nicht Teil der „Lügenpresse“ ist.

        Nun, Zu Ihrem Link zur ultralinken und auf einem Auge blinden Amadeu Antonio Stiftung:
        Ultralink? Naja, so weit rechts kann man sicher auch stehen, dass die einem ultralinks vorkommen. Ist natürlich unverschämt, sich gegen rechtslastige Propaganda und Gewalt zu engagieren. Traurig, dass solche Vereine überhaupt nötig sind in Deutschland. wo die ihre Screenshots herhaben, kann man sicher bei Publikative erfragen.

        Herr Tichy darf natürlich seine Meinung haben und vertreten, aber maßgeblich ist die nicht. Muss ich mir jedenfalls nicht zu eigen machen. Es ist jedenfalls nicht so, dass er dieses Thema durch die Kraft seiner Argumente oder seine Authorität erledigt. Er ist nur eine von 80 Millionen möglichen stimmen in Deutschland. Ob er Extremist ist, weiß ich nicht, ich kenne ihn und sein Werk nicht näher.

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      • Ich schätze Herrn Niggemeiers Blog normalerweise sehr, aber ich fürchte, auch er hat sich hier anstecken lassen.
        Für einen solchen non-response bias spricht hier aber einiges. Man kann durchaus vermuten, dass zum Beispiel gerade Pegida-Teilnehmer mit extremeren Meinungen sich weigern, Auskunft zu geben. Der Ökonom Hannes Hemker schreibt im Blog „Politischer Spielraum“:

        Schliesslich ist es mehr als wahrscheinlich, dass es die radikaleren zwei Drittel der Demonstranten waren, die die Umfrage mit dem „Establishment“ verweigerten – so wie sie auch regelmäßig Interviews mit der „Lügenpresse“ verweigern. Dieses Artefakt der selektiven Nichtbeantwortung erklärt wahrscheinlich auch, warum Pegida in der Umfrage demographisch so „normal“ aussieht: weil es sich bei den Befragten um das gebildete, relativ reiche, sozial relativ integrierte Drittel der Demonstranten handelt.

        Er schreibt also die einfach die unverschämte Behauptung eines ‚Ökonomen‘ ab, die durch NICHTS belegt ist. Und die gleichzeitig sagt: „Alle rechtsradikal – aber die tarnen sich!“

        Traurig, dass solche Vereine überhaupt nötig sind in Deutschland. wo die ihre Screenshots herhaben, kann man sicher bei Publikative erfragen.

        Die sind nötig, damit Politologie-Abgänger und andere Sozialversager ein kuscheliges Plätzchen finden. Und wenn dann keine Nazis da sind, werden halt welche gemacht.

        Ausserdem finde ich es bezeichnend, wie Sie einerseits eine rührende Naivität an den Tag legen, was Ihre eigenen Quellen angeht, mir aber alles säuberlich zerpflücken.
        Was hier konkret heisst: Link – or it did’t happen. Publikative wird schon wissen, warum sie keine Links setzen.

        Ob er Extremist ist, weiß ich nicht, ich kenne ihn und sein Werk nicht näher.
        Und wollen Sie auch nicht, stimmts?
        ‚Roland Tichy‘ könnte man googeln, aber nein, lieber nicht das stabile Weltbild durcheinander bringen lassen. Am Ende müsste man noch erkennen, dass man sich für eine ganz große Schweinerei hat instrumentalisieren lassen – das geht nicht – man ist doch auf der Seite der ‚Guten‘. :-/

        Aber ich helfe Ihnen. Denn ganz so unbekannt und unbedeutend, wie Sie hier tun, ist der Mann nicht (von dem Niggemeier Ökonom hat nun wirklich noch niemand was gehört):

        http://www.ludwig-erhard-stiftung.de/die-stiftung/vorstand/roland-tichy/

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      • Die sind nötig, damit Politologie-Abgänger und andere Sozialversager ein kuscheliges Plätzchen finden. Und wenn dann keine Nazis da sind, werden halt welche gemacht.

        Keine Angst, es gibt genügend Nazis im Land, dass das keine Kuschelnummer ist. Und andere Zeitgenossen, die zu Hetze und Gewalt gegen dieselben Leute neigen, gegen die auch Nazis traditionell vorgehen, v.a. Ausländer, besonders Schwarze, und Juden. Da muss keine linke Stiftung was erfinden.

        Ich bin gerührt über Ihre Hilfe in Sachen Tichy, das mit Google kannte ich noch gar nicht. Vorsitzender des Vorstands der Ludwig-Erhard-Stiftung zu sein macht ihn sicher auch in Sachen Politik unfehlbar. Darf ich trotzdem anderer Meinung als er sein?

        Und das mit der Naivität und dem gegenseitigen Zerpflücken der Quellen ist keine Einbahnstraße, das tun wir beide (wir glauben ja auch jeder, im Recht zu sein und ein „vernünftiges“ Weltbild zu haben). Sie fragen genauso nach, woher ich meine Zahlen habe, um die Quelle dann zu zerpflücken.

        Niggemeier schätzen Sie sehr, aber hier vertritt er einfach mal die falsche Meinung (d.h. nicht Ihre), und das können Sie nicht gelten lassen. Und da „sein“ Ökonom nicht so großartig und berühmt ist wie Ihr Tichy, kann der natürlich weder Ahnung noch recht haben.

        Ansonsten, darf ich Ihnen zum Thema PEGIDA und der Stimmung dort noch ein bisschen ultralinke Propaganda zumuten? Bitteschön.

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      • Vorsitzender des Vorstands der Ludwig-Erhard-Stiftung zu sein macht ihn sicher auch in Sachen Politik unfehlbar. Darf ich trotzdem anderer Meinung als er sein?

        Ja kar. Nur kann ihm keiner ‚Rechtslastigkeit‘ vorwerfen.

        Und das mit der Naivität und dem gegenseitigen Zerpflücken der Quellen ist keine Einbahnstraße, das tun wir beide (wir glauben ja auch jeder, im Recht zu sein und ein “vernünftiges” Weltbild zu haben). Sie fragen genauso nach, woher ich meine Zahlen habe, um die Quelle dann zu zerpflücken.

        :-D Stimmt. Da haben Sie wohl recht.

        Und da “sein” Ökonom nicht so großartig und berühmt ist wie Ihr Tichy, kann der natürlich weder Ahnung noch recht haben.

        Bitte zeigen Sie mir einfach, wo Herr Hemker die Begründung für seine Behauptungen her nimmt und beweisen Sie mir, dass er nicht nur einfach spekuliert.
        http://politischer-spielraum.de/?p=1110

        Ansonsten, darf ich Ihnen zum Thema PEGIDA und der Stimmung dort noch ein bisschen ultralinke Propaganda zumuten? Bitteschön.

        Danke sehr.
        Nun, mit Fahnen hat unsere Ordnungshut schon öfter Probleme gehabt.
        http://de.wikipedia.org/wiki/Duisburger_Flaggenstreit
        Von da jetzt auf die ‚Gesinnung‘ der Demonstranten zu schliessen, ist a bisserl gewagt.

        Und schon der erste Kommentar behauptet das Gegenteil. Aussage steht gegen Aussage und wir (die wir nicht vor Ort waren) wissen immer noch nicht mehr.

        Nun, langsam scheinen aufgrund veränderter Lage die Fronten langsam aufzuweichen, was unsere kleine Diskussion im aktuellen Fall etwas obsolet macht, aber ich bleibe dabei. Die Medien haben wieder mal „Wolf!!“ gerufen, wo keiner ist.

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    • … ich find´ ja schräge Verschwörungstheoretiker im Besserwissermodus prima : -)
      Sie schärfen das seltene Gefühl der Abneigung und sind irgendwie belebend in ihrer findigen Dreistigkeit …

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      • Sagen Sie doch einfach direkt, dass Sie mich scheisse, frech und vorlaut finden, weil ich nicht Ihre gehirngewaschene Ansicht teile.
        Den ‚Verschwörungstheoretiker‘ lasse ich allerdings nicht auf mir sitzen, denn ,wie Sie an meiner Antwort auf den Vorposter erkennen können, glaube ich nicht an eine kollektive Verschwörung der Presse.

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      • Eine sachliche Diskussion kann nur auf der Grundlage verschiedener Meinungen entstehen, alles andere endet im Schulterklopfen und Kreiswichsen. Wer jedoch die andere Seite a priori als „gehirngewaschen“ abstempelt, hat sich von vornherein von jeder sachlichen Auseinandersetzung disqualifiziert.

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      • Sie sind ja ein ganz Schlauer. Dass der Vorposter mich als ’schrägen Verschwörungstheoretiker‘ von vornherein abkanzelt, und so signalisiert, dass er gar nicht vorhat, mit mir zu diskutieren, scheint für Sie in der ’sachlichen Auseinandersetzung‘ ja nicht sonderlich störend zu sein. Ihr Scheinargument hat Mittelschule-Debattier-Klub Niveau.

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    • Auf einen groben Klotz……
      Warum nehmen Sie nicht an meiner ernstgemeinten Diskussion mit gnaddrig teil, statt jetzt das Mädchen zu spielen, weil Sie eine Antwort nicht vertragen, die Sie selbst provoziert haben?

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