Ach, und übrigens … (19): Huffington Post, Gravity, Star Wars

Über viel Lärm um nichts beim Start der deutschen Huffington Post, ein grandioses Kammerspiel auf größtmöglicher Bühne und vier Regeln, die J.J. Abrams beherzigen sollte, wenn er die neuen Star Wars-Filme dreht …

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Was war das für eine Aufregung im Web um den Start der deutschen Huffington Post. Riesen-Erwartungen an dieses Projekt, Riesen-Diskussionen über die Frage, ob es anständig ist, zwar Blogger für die HuffPo schreiben zu lassen, ihnen aber nichts dafür zu bezahlen. Nachdem die Seite nun online ist, muss man sagen: Der Berg kreißte und gebar ein Mäuschen. Das soll die Zukunft des Online-Publizierens in Deutschland sein? Haha!

Viel mehr muss ich dazu nicht schreiben, das hat Christian Jakubetz schon getan:

Qualitätsjournalismus in der Huffington Post
Qualitätsjournalismus in der deutschen Huffington Post

Die ganze HuffPo kommt dauerhaft aufgeregt daher, das liegt wohl auch an ihrem Selbstverständnis. Man ist schließlich nicht einfach eine weitere Nachrichtenseite, nicht nur eine weitere Farbe im Regenbogen. Man ist ein Pionier, der “einen neuen Blick auf eine neue Zeit eröffnet”. Und ja, natürlich will man in Zukunft “unverzichtbar” sein. Wenn das wirklich der Anspruch der HuffPo sein sollte und es sich dabei nicht nur um das übliche PR-Gedöns handelt, dann ist die Redaktion an ihrem ersten Tag an diesem Anspruch krachend gescheitert. Eine krude und aufmerksamkeitsheischende, in weiten Teilen aber substanzlose Mischung aus Focus Online und Bild, die aussieht, als sei sie von Praktikanten zusammengestopselt worden – das hat der deutsche Medien-Regenbogen nun wirklich nicht gebraucht.

Ebenfalls lesenswert, was Michael Pantelouris über den System- und Logikfehler der deutschen Huffington Post schreibt.

Dass man auch qualitativ hochwertige Online-Magazine basierend auf kostenlos überlassenen Beiträgen von Bloggern bauen kann, beweist carta.info – und das sage ich nicht nur, weil auch schon Beiträge von mir auf Carta erschienen sind ;-)

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GravityGravity! Was für ein Film! Ein Kammerspiel auf größtmöglicher Bühne. Ein Weltraum-Spektakel, dessen Handlung sich in einem Satz widergeben lässt und der den (wirklich nicht schlechten) Apollo 13 als konventionellen Mainstream erscheinen lässt. Noch nie wurde Schwerelosigkeit so schön und so beängstigend zugleich inszeniert. Und noch nie wurde die titelgebende Schwerkraft so eindrücklich visualisiert wie in der letzten Einstellung dieses Films. Und nicht zuletzt: Der erste Film seit Avatar, den man in 3D auf großer Leinwand gesehen haben muss. Man könnte auch ein bisschen Kritik äußern, zum Beispiel am überflüssigen Schicksal, das Sandra Bullocks Figur noch extra angedichtet wurde und das gar nicht nötig wäre, um ihre Handlungen zu motivieren. Aber hey, egal. Für mich einer der Filme des Jahres.

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Sehr schön gemacht: eine Video-Botschaft an J.J. Abrams, der bekanntlich die neuen Star Wars Filme drehen wird, mit der dringenden Bitte, dieses Projekt nicht zu vergeigen. Wie er das vermeiden kann? Indem er sich an vier einfache Regeln hält:

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Ach, und übrigens: Es ist Herbst:

Es ist Herbst

In Ach, und übrigens (18) ging es übrigens um das beste und finsterste Serienende, das die Welt je gesehen hat, Steinzeit-Zahlungsmittel in unserem schönen Hightech-Land und Bullshit-Buzzword-Bingo auf einer Online-Marketing-Messe …

3 Gedanken zu “Ach, und übrigens … (19): Huffington Post, Gravity, Star Wars

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