Ach, und übrigens … (16): Homöopathie mit Arnica C30, SEO, Segway und Shane

Über die rätselhafte Homöopathie, Galaxien von Zucker mit ein bisschen Arnika, einen kleinen SEO-Erfolg, Technologie, die Menschen glücklich macht, und ein wunderbares Koch-Erlebnis …

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Hihi … Lesenswert für alle Freunde der Homöopathie: Apotheken im Bionadeland:

„Guten Tag, mein Kind hat Bauchkrämpfe und Blähungen, ich bräuchte da mal was, das hilft.“ – „Das trifft sich gut, ich hab da was Homöopathisches für Sie. Drei Tropfen von dieser Hefe-Kampfermischung jede Dreiviertelstunde auf den Bauch, dazu das Pippi-Langstrumpf-Lied singen und sich im Kreis drehen, dann ist das im Handumdrehen weg. Macht 11,45 bitte.“

Apropos Homöopathie: Die Ruhrbarone fragen in einer hübschen Serie „Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium?“ Teil acht widmet sich NRW und damit der grünen Gesundheitsministerin Barbara Steffens, auch bekannt als Eso-Barbara, die in ihren Antworten erwartungskonform vor sich hin schwurbelt:

Ich mache mich als Ministerin dafür stark, dass in unserem Gesundheitssystem und damit in der Schulmedizin auch Alternativmedizin wie die Homöopathie integriert wird. (…) Zum Glück gibt es schon viele Ärztinnen und Ärzte, die genauso arbeiten, bei denen auch Arnica C30 längst fester Bestandteil der Praxis ist.

Arnica C30Arnika, ihr Lieben, die ihr in der Homöopathie nicht so fit seid, ist eine schöne gelbe Blume. C30 bedeutet, dass der gelbe Blumen-Wirkstoff ein bisschen verdünnt wird, genau genommen 30 mal im Verhältnis 1:100. Man mischt also zum Beispiel 1 Gramm Arnika mit 99 Gramm Zucker (für die Globuli) und wiederholt diesen Vorgang 30 mal. Das führt zu einem Mischverhältnis von 1:100hoch30 oder 1:10hoch60. Klingt harmlos, aber mit Potenzen ist das so eine Sache: Es bedeutet, dass von unserer armen gelben Blume nullkommagarnichts übrig bleibt. Denn um 1 Gramm Arnika C30-mäßig zu verdünnen, reichen ein paar Millionen Tonnen Zucker nicht aus. Es würde auch nicht ausreichen, einmal die Erde und den Mond mit Zucker vollzufüllen. Wir müssten Erde und Mond schon 1 Billionen x 1 Billionen x 10.000 mal mit Zucker füllen. Das ist ziemlich viel. Darin dann unser Gramm Arnika gründlich vermischt, fertig ist Arnica C30. (Mehr und mehr zum Thema.)

Mit anderen Worten: In Leitungswasser, Frankenwein, Schweinshaxn mit Kloß und Kraut oder holländischen Gewächshaustomaten ist mehr Arnika als in Arnica C30, das von Arnika so gründlich gereinigt wurde wie kein zweiter Stoff auf der Welt. Aber gut, dass es eine GesundheitsGesinnungsministerin gibt, die sich für so was stark macht.

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Ich habe ja schon mal erzählt, über welche Suchbegriffe bei Google die Leute so auf mein Blog kommen. Das ist manchmal ziemlich kurios. Manchmal aber auch beeindruckend. Zurzeit etwa findet ihr mich, wenn ihr den Suchbegriff „holidaycheck“ bei Google eingebt, recht weit oben in der Trefferliste. (Wo genau, hängt von verschiedenen Faktoren ab, ein einheitliches Ranking bei allen Nutzern gibt es schon lange nicht mehr. Laut Google Webmaster Tools ranke ich bei diesem Suchwort auf Position 4,1.) Hammer-SEO-Leistung. Nur habe ich eigentlich gar nichts dafür getan. Aber egal, es sieht nett aus (und bringt ein paar Klicks auf meinen Beitrag):

holidaycheck-seo

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Wir waren mal wieder Segway fahren, einmal quer durch Bamberg, zum Dom rauf und wieder zurück. Ich muss mich bei diesen Segway-Stadtführungen schon immer sehr zwingen, dem Stadtführer zuzuhören und nicht 100 Prozent meiner Aufmerksam dem technischen Wunderding unter meinen Füßen zu widmen. Vorrollen, zurückrollen, einmal um die eigene Achse drehen, vorbeugen, beschleunigen und so weiter. Was mir wieder aufgefallen ist: Technik kann glücklich machen. Nicht nur den, der auf dem Segway steht, sondern auch viele Passanten, die einem beim Segway-Vorbeifahren zuschauen. Die meisten haben ein breites Grinsen im Gesicht und freuen sich wie kleine Kinder über diese merkwürdigen Dinger, die da an ihnen vorbeirollen. Segway-Fahren Schwierigkeitslevel 2 ist übrigens: Einhändig fahren, mit der anderen Hand das iPhone halten und ein Video aufnehmen, möglichst ohne das iPhone fallen zu lassen. Bitteschön:

Segway-Video

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Ach, und übrigens: Ich hatte das Vergnügen, einen Abend lang mit Shane McMahon in München zu kochen. Na ja, wenn ich ehrlich bin, hat vor allem er gekocht, wir haben ein bisschen Gemüse geschnibbelt, ihm beim Kochen zugeschaut, uns nett mit ihm unterhalten und die Ergebnisse der Arbeit essen dürfen. Das hat viel Spaß gemacht und phantastisch geschmeckt – wie man auf diesen Bildern vermutlich sehen kann:

In Ach, und übrigens (15) ging es übrigens um ekelhafte Industrie-Fertiggerichte, wunderbare Game of Thrones- vs. Star Wars-Szenen, einen zerstörerischen George R. R. Martin und ein sommerlich-heißes Sport-Event …

Bildnachweis: Dr. Leonora Schwarz / pixelio.de

11 Gedanken zu “Ach, und übrigens … (16): Homöopathie mit Arnica C30, SEO, Segway und Shane

  1. Der Effekt von homöopathischen Mitteln ist nicht schlechter als der von Placebos, der wiederum bei einigen Beschwerden genauso gut ist wie der von teurer Medizin. Wenn jemand Homöopathie nimmt und es ihm dann besser geht, ist es doch super. Dem Gesundheitssystem werden so teurere Ausgaben erspart, und Nebenwirkungen gibt es garantiert auch nicht.

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      • Einfach ein paar Globuli einwerfen? Bist du bei Sinnen? Das bedarf vorher einer intensiven alternativmedizinischen Beratung. (Als unsere Kinder jeweils noch Babys waren, standen die Hebammen natürlich auch total auf Homöopathie. Bei einem von den dreien erinnere ich mich noch, wie die Hebamme sagte: Genau 5 Globuli Belladonna, keinesfalls mehr! Hilfe, eine Überdosis Nichts!)

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